US-Autoindustrie

Obama macht gegen Spritschlucker mobil

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Acht Jahre blockierte Bush Ökogesetze. Umso dramatischer wirkt nun der Kurswechsel unter Obama: Die USA wollen Vorreiter in Klimafragen sein.

An Tag Sechs seiner Amtszeit machte US-Präsident Barack Obama Ernst mit seinem Wahlversprechen nach einer „grünen Wende“. In einer Zeremonie im East Room des Weißen Hauses genehmigte er Kalifornien und weiteren 13 US-Staaten die Implementierung klimafreundlicher Abgasregeln. Umwelt-schützer feiern eine kleine Revolution: Autofirmen müssten laut dem von „Governator“ Arnold Schwarzenegger ursprünglich erdachten Gesetzen fortan auf sauberere und klimafreundliche Modelle setzen. Den Benzinfressern der Sport Utility Vehicles (SUV) geht es an den Kragen. Arnie hatte jahrelang gegen die Bush-Regierung, die sich beim Klimaschutz querstellte, prozessiert. Widerstand kam auch von den Autoriesen Detroits: Die hatten bis zuletzt auf SUVs gesetzt – eine ruinöse Strategie, die sie in den Fastbankrott trieb.

US-Leadership
Nun soll der Spritverbrauch graduell bis zum Jahr 2020 auf 7,5 Liter pro 100 Kilometer gesenkt werden, eine Verbesserung der Effizienz um 40 Prozent. Ein rascher Durchbruch von Hybrid- und Elektroautos wird erwartet. Mit Obama an Bord könne nun, jubelte Arnie, „Amerikas globale Leadership in Klimafragen zurückgewonnen werden”. Mit dem Nobelpreis-träger Steven Chu hatte Obama dazu einen Visionär zum Energieminister gemacht. Experten rechnen nun mit einer Rückkehr der USA in den Prozess zur Ausarbeitung der Nachfolgegesetze zum Kyoto-Klimaprotokoll.

„Grüne Jobs“
Denn Obamas 825 Milliarden Dollar teure Konjunkturpaket enthält weitere Öko-Maßnahmen: Erneuerbare Energieträger sollen in drei Jahren verdoppelt, so sechs Millionen Haushalte versorgt werden. Mit 4.800 Kilometer effizienter Stromkabel und Wärmedämmung für zwei Millionen Häuser könnte eine Familie 350 Dollar pro Jahr sparen. Obama will dazu die USA wieder zum Zentrum grüner Technologien machen – und Millionen „grüne Jobs“ schaffen.

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