Protest

Obama verbannt Presse aus dem Oval Office

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Die Nachrichtenagenturen protestieren gegen den Ausschluss, selbst am ersten Arbeitstag Obamas durften sie nicht in sein Büro.

Aus Protest gegen den Ausschluss von Pressefotografen haben drei große Nachrichtenagenturen kein offizielles Bildmaterial über den ersten Arbeitstag des neuen US-Präsidenten Barack Obama verbreitet. Das Weiße Haus habe mit einer langen Tradition gebrochen, erklärten Associated Press (AP), Reuters und Agence France-Press (AFP) am Donnerstag. "Wir verteilen kein Material, das auf eine visuelle Presseerklärung hinausläuft", sagte Michael Oreskes, US-Nachrichtenchef von AP.

Keine Fotos im Oval Office
Viele Räume des Weißen Hauses sind Medienvertretern nicht zugänglich, vor allem die privaten Gemächer der Präsidentenfamilie. In der Vergangenheit war es jedoch für die großen internationalen Nachrichtenagenturen möglich, zumindest am ersten Arbeitstag eines neuen Präsidenten Fotos von ihm an seinem Schreibtisch im Oval Office zu machen.

Nur offizielle Fotos
Diesmal sollten jedoch offizielle Fotos des Weißen Hauses verwendet werden, die den Agenturen übermittelt worden waren. Dagegen protestierten die drei großen Nachrichtenagenturen. Sie argumentieren, dass das Oval Office im Interesse der Öffentlichkeit für Pressefotografen der größten Agenturen zugänglich sein müsse. Das Recht auf eine unabhängige Fotoberichterstattung dürfte nicht eingeschränkt werden. Eine Reuters-Sprecherin betonte, dass man bei der lange geübten Tradition "unabhängiger" Foto-Coverage keine Kompromisse schließen wolle.

Das Weiße Haus übermittelte später ein Bild des wegen eines Fehlers bei der Eidesformel am Donnerstag wiederholten Amtseids Obamas mit dem Obersten Richter John Roberts. AP lehnte die Verbreitung auch dieses Bildes ab.

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