11 tote Soldaten

Pakistan stellt nach US-Angriff Allianz in Frage

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Friendly fire: Die USA haben 11 pakistanische Soldaten getötet. Sie rechtfertigen den Angriff. Pakistan stellt die Allianz in Frage.

Nach einem US-Luftangriff auf einen Militärposten an der Grenze zu Afghanistan haben pakistanische Politiker vor einem Auseinanderbrechen der Allianz gegen den internationalen Terrorismus gewarnt. Der Ministerpräsident der Nordwest-Grenzprovinz, Amir Haidar Khan Hoti, rief die Regierung in Islamabad am Donnerstag dazu auf, eine weitere Zusammenarbeit mit den US-Streitkräften im Anti-Terror-Kampf zu prüfen, sollte sich ein derartiger Vorfall wiederholen.

Premierminister Yousaf Raza Gilani hatte bereits am Vorabend den Angriff, bei dem in der Nacht auf Mittwoch elf pakistanische Soldaten starben, als "völlig inakzeptabel" verurteilt. Das Außenministerium habe zudem US-Botschafterin Anne W. Patterson einbestellt und den Luftschlag "scharf verurteilt", hieß es in einer Mitteilung der Regierung.

USA verteidigen Angriff
Das US-Verteidigungsministerium sprach von einem legitimen Akt der Selbstverteidigung. Einheiten der US-geführten Koalitionstruppen in Afghanistan seien von der pakistanischen Seite beschossen worden und hätten sich verteidigt, sagte Pentagon-Sprecher Geoff Morrell am Mittwoch in Washington. "Wir betrauern den Tod pakistanischer Soldaten, die (unsere) Partner im Kampf gegen den Terrorismus sind", sagte hingegen ein Sprecher des US-Außenamts.

Taliban kündigen Rache an
Die Taliban in Pakistan haben unterdessen angekündigt, Rache für den US-Angriff auf die halbautonomen Stammesgebiete im Nordwesten des Landes nehmen zu wollen. "Wir haben das Recht, unsere Heimat zu verteidigen", erklärte ein Sprecher der Extremisten. Jede "Aggression der NATO-Truppen" in Pakistan werde mit "voller Wucht" beantwortet. Bei den Kämpfen kamen nach Taliban-Angaben auch acht Aufständische ums Leben.

Pakistan gehört zu den engsten Verbündeten der Vereinigten Staaten im internationalen Anti-Terror-Kampf. Das Grenzgebiet zu Afghanistan gilt als Hochburg radikal-islamischer Extremisten und als Rückzugsraum für im Nachbarland aktive Taliban-Kämpfer und Al-Kaida-Terroristen. Derzeit verhandelt die pakistanische Regierung mit mehreren Extremisten-Gruppen in der Region über Friedensverträge.

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