Nach Anschlagsserie

Pakistan will Bombay-Verdächtige nicht ausliefern

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Die Drahtzieher hinter dem verheerenden Attentat sollen in Pakistan und nicht in Indien vor Gericht gestellt werden.

Pakistan wird die kürzlich im Zusammenhang mit der Angriffsserie in Bombay (Mumbai) festgenommenen Verdächtigen nicht an Indien ausliefern. Wie der pakistanische Außenminister Shah Mehmood Qureshi am Dienstag in einer Rede in Multan sagte, sollen die Verdächtigen in Pakistan vor Gericht gestellt und im Fall ihrer Schuld nach pakistanischen Gesetzen verurteilt werden.

Angeblicher Chefplaner geschnappt
Die pakistanischen Behörden verhörten unterdessen den angeblichen Chefplaner der Anschläge von Bombay. Zaki-ur-Rehman Lakhvi, ein Führungsmitglied der Organisation Lashkar-e-Taiba ("Armee der Reinen"), war am Samstag in der zentralpakistanischen Provinz Punjab festgenommen worden, wie ein ranghoher Vertreter der pakistanischen Sicherheitskräfte bestätigte. Zunächst hatte es geheißen, Lakhvi sei mit 15 weiteren Verdächtigen am Sonntag festgenommen worden.

Indischen Medienberichten zufolge hatte der einzige überlebende Angreifer der Anschläge von Bombay Lakhvi als Chefplaner bezeichnet. Bei der Anschlagsserie waren Ende November amtlichen Angaben zufolge 172 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen neun Angreifer.

Indien vermutet die Organisation Lashkar-e-Taiba hinter den Anschlägen. Die radikalislamischen Rebellen kämpfen gegen die indische Herrschaft in Kaschmir, der zwischen den Atommächten Pakistan und Indien umstrittenen Grenzregion, um die die beiden Staaten bereits drei Kriege führten. Die Gruppe, der Verbindungen zum pakistanischen Geheimdienst nachgesagt werden, ist seit 2002 sowohl in Indien als auch in Pakistan verboten.

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