Behauptung Indiens

Pakistans Geheimdienst in Anschläge verwickelt

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Indien wirft Pakistan Verwicklungen in die Anschläge von Bombay vor, Pakistan weist die Vorwürfe zurück.

Indien hat dem pakistanischen Geheimdienst ISI erstmals namentlich eine Verwicklung in die Anschläge von Bombay vorgeworfen. "Die Täter planten, trainierten und starteten ihren Angriff von Pakistan aus, und die Organisatoren waren und bleiben Klienten und Schöpfungen des ISI", sagte der indische Außenminister Shivshankar Menon auf einer Veranstaltung in Paris. Er warf Pakistan in seiner Rede vor, bei der Untersuchung der Angriffe die Tatsachen zu verdrehen.

Das pakistanische Außenministerium kritisierte die Worte Menons als unangebracht. Indische Regierungsvertreter sollten sich mit solchen Äußerungen zurückhalten, solange die Untersuchungen noch liefen. "Sie sollten ein bisschen Geduld zeigen", sagte ein Sprecher. Die am Donnerstag vom Außenministerium veröffentlichte Rede Menons hielt der Außenminister am Mittwoch.

Beziehungen belastet
Die Anschläge im November, bei denen 179 Menschen getötet wurden, haben die Beziehungen zwischen den beiden Atommächten stark belastet. Indien hat den Dialog mit der Regierung in Islamabad ausgesetzt. Die Regierung in Neu-Delhi macht die in Pakistan ansässige Islamisten-Gruppe Lashkar-e-Taiba (LET) für den Sturmlauf durch die Finanzmetropole Bombay verantwortlich. Dabei hat sie auch wiederholt pakistanische Geheimdienststellen einer Verwicklung beschuldigt, ohne jedoch den ISI namentlich zu nennen.

Pakistan weist Vorwürfe zurück
Pakistan hat jegliche Verstrickung staatlicher Stellen in die Anschläge zurückgewiesen und erklärt, ein von Indien übermitteltes Dossier mit Informationen zu prüfen. Das Dossier enthält nach indischen Angaben ein Geständnis des einzigen überlebenden Attentäters, Aufzeichnungen von Telefongesprächen zwischen den Angreifern und ihren Komplizen in Pakistan sowie eine Liste von in Pakistan hergestellten Waffen, die bei den Anschlägen verwendet worden seien.

Bei einem mutmaßlichen Selbstmordanschlag nahe einer schiitischen Moschee in Zentral-Pakistan kamen offiziellen Angaben zufolge am Donnerstag etwa 24 Menschen ums Leben. Mehr als 50 Personen seien bei dem Attentat in der Stadt Dera Ghazi Khan verletzt worden, erklärte die Polizei.

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