Friendly fire

Pentagon verteidigt Angriff auf pakistanische Soldaten

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Tödlicher Irrtum in Afghanistan: Ein Luftangriff der NATO-geführten Schutztruppe traf die afghanische Armee. 11 Soldaten kamen ums Leben.

Das Pentagon hat einen US-Luftangriff auf einen Posten des verbündeten pakistanischen Militärs an der Grenze zu Afghanistan am Mittwoch verteidigt. Bei der Aktion, die bei der pakistanischen Armee scharfe Proteste ausgelöst hatte, waren mindestens elf Grenzsoldaten ums Leben gekommen.

Akt der Selbstverteidigung
Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Geoff Morrell, sagte, es habe sich um einen legitimen Akt der Selbstverteidigung gehandelt. Der Luftangriff sei erfolgt, nachdem Einheiten der US-geführten Koalitionstruppen in Afghanistan von der pakistanischen Seite aus unter Beschuss gekommen seien. "US-Kräfte in Afghanistan an der Grenze zu Pakistan wurden von feindlichen Kräften angegriffen, und zur Selbstverteidigung wurde ein Luftangriff veranlasst, der die Kräfte beseitigte, die sie (die Koalitionstruppen) attackierten", sagte Morrell in Washington.

Während er nicht bestätigte, dass auch pakistanische Soldaten getötet wurden, sprach das US-Außenamt von einem "bedauerlichen" Vorfall. "Wir betrauern den Tod pakistanischer Soldaten, die (unsere) Partner im Kampf gegen den Terrorismus sind", sagte Gonzalo Gallegos, ein Sprecher des Ministeriums.

Kampf gegen die Taliban
Wie aus Sicherheitskreisen in Pakistan verlautete, hatten heftige Gefechte von afghanischen und ausländischen Truppen mit Kämpfern der radikalislamischen Taliban auf das halbautonome Stammesgebiet im Nordwesten Pakistans übergegriffen. Den Angaben zufolge soll eine Rakete den Grenzposten zerstört haben, in dem sich zum Zeitpunkt des Angriffs mehr als 50 pakistanische Soldaten aufhielten. Der Sprecher der Taliban-Bewegung in Pakistan, Maulvi (Religionsgelehrter) Omar, sagte, bei den Kämpfen seien auch acht Aufständische getötet und neun weitere verletzt worden.

Pakistan gehört zu den engsten Verbündeten der Vereinigten Staaten im internationalen Anti-Terror-Kampf. Vor allem das Grenzgebiet im Nordwesten des Landes gilt als Hochburg radikalislamischer Extremisten und als Rückzugsraum für in Afghanistan aktive Taliban-Kämpfer und Al-Kaida-Terroristen.

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