Spanien

Polizisten sollen ETA-Häftlinge gefoltert haben

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Die spanische Justiz ermittelt gegen 15 Beamte, die zwei Häftlinge werden für den Anschlag auf den Madrider Flughafen verantwortlich gemacht.

15 spanische Polizeibeamte stehen im Verdacht, zwei mutmaßliche Terroristen der baskischen Untergrundorganisation ETA gefoltert zu haben. Nach Angaben des Obersten Gerichtshofs im spanischen Baskenland liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass die Beamten der paramilitärischen Guardia Civil (Zivilgarde) die ETA-Mitglieder Igor Portu und Mattin Sarasola nach deren Festnahme vor einem Jahr misshandelten.

Rippenbruch und Blutergüsse
Die Justiz ermittelt nach Medienberichten vom Dienstag gegen einen Einsatzleiter der Polizei und 14 Beamte. Portu und Sarasola stehen im Verdacht, den Bombenanschlag im Dezember 2006 auf dem Madrider Flughafen verübt zu haben, bei dem zwei Menschen getötet wurden. Portu war einen Tag nach seiner Festnahme mit einer gebrochenen Rippe und mehreren Blutergüssen in ein Krankenhaus gebracht worden.

Angeblich der Festnahme widersetzt
Der spanische Innenminister Alfredo Perez Rubalcaba führte die Verletzungen damals darauf zurück, dass der mutmaßliche Terrorist sich seiner Festnahme widersetzt habe und die Polizei ihn habe überwältigen müssen. Zudem wiesen die Sicherheitskräfte darauf hin, dass die ETA ihren Terroristen in einem Handbuch den Rat gegeben habe, die Polizei stets der Folter zu bezichtigen. Die Separatisten der ETA kämpfen seit 1968 mit Gewalt für ein unabhängiges Baskenland.

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