Nach Affäre von Frau

Premier Robinson nimmt Amt wieder auf

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Der Ministerpräsident von Nordirland war vorübergehend zurückgetreten.

Nach dem Wirbel um eine Affäre seiner Frau hat der vorübergehend abgetretene Ministerpräsident von Nordirland, Peter Robinson, sein Amt wieder aufgenommen. Der Chef der protestantischen Unionistenpartei DUP war vor rund drei Wochen zeitweise zurückgetreten, weil er von dubiosen Finanzgeschäften seiner Frau und deren 19-jährigem Liebhaber gewusst haben soll. Eine juristische Prüfung habe nun aber ergeben, dass er unschuldig sei und gegen keine Regeln verstoßen habe, erklärte Robinson am Mittwochabend in Belfast.

Robinsons Rücktritt hatte eine sowieso schon schwelende Regierungskrise in der ehemaligen britischen Provinz verschärft. Am 11. Jänner hatte der Ministerpräsident erklärt, sein Amt für höchstens sechs Wochen ruhen zu lassen, um seine Unschuld zu beweisen und sich um seine Familie zu kümmern. Seine Frau hatte sich mit einem Teenager eingelassen und diesem angeblich auch 50.000 Pfund (57.065 Euro) für eine Restauranteröffnung zukommen lassen. Robinson muss als Regierungschef auch Verstöße seiner Frau bei den zuständigen Behörden melden. Seine Frau kam in der Krise in psychiatrische Behandlung.    

Brown schaltete sich ein
Robinsons Partei DUP bildet in Nordirland seit fast drei Jahren eine Regionalregierung mit der einst verfeindeten, katholischen Partei Sinn Fein. Das Schicksal der Regierung ist derzeit aber höchst ungewiss. Beide Parteien streiten seit Monaten über die Frage, ob mehr Machtbefugnisse für Polizei und Justiz von London auf Nordirland übertragen werden sollen. Vergangene Woche schalteten sich der britische Premierminister Gordon Brown und der irische Regierungschef Brian Cowen in die Kontroverse ein. Auch Robinson war wie sein Stellvertreter Martin McGuinness von Sinn Fein an den Marathonverhandlungen beteiligt.

Im Nordirland-Konflikt lieferten sich jahrzehntelang Protestanten, die sich für einen Verbleib der Region bei Großbritannien aussprechen, und Katholiken, die eine Vereinigung mit der Republik Irland anstreben, blutige Kämpfe.

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