Keine Mehrheit

Rennen um UNESCO-Chefsessel weiter offen

Teilen

Benita Ferrero-Waldner bekam im ersten Wahldurchgang nur sieben Stimmen und liegt auf Platz 3.

Bei der Wahl zur Nominierung des Nachfolgers von UNESCO-Generaldirektor Koichiro Matsuura hat am Donnerstagabend keiner der neun Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen im Exekutivrat bekommen. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen votierten 22 der 58 Mitglieder des Rates für den umstrittenen ägyptischen Kulturminister Farouk Hosni (Faruk Husni). Die bulgarische Kandidatin Irina Bokowa erhielt acht Stimmen. Die aus Österreich stammende EU-Außenkommissarin und frühere Außenministerin Benita Ferrero-Waldner sowie der russische Vize-Außenminister Alexander Jakowenko kamen auf jeweils sieben Stimmen.

30 Stimmen nötig
Hosni, der als Favorit gilt, waren in der Vergangenheit wiederholt anti-israelische Äußerungen vorgeworfen worden. Verschiedene westliche Menschenrechtsorganisationen, Intellektuelle und Politiker hatten dazu aufgerufen, den Ägypter nicht zu wählen. Die nächste Wahlrunde im Exekutivrat ist für den morgigen Freitag angesetzt. Alle bisherigen Kandidaten können wieder antreten. Insgesamt sind dort bis zu fünf Abstimmungen möglich. Für die absolute Mehrheit sind 30 Stimmen nötig. Der Gewinner muss dann noch von der Generalversammlung der UNO-Bildungs-, Wissenschafts- und Kulturorganisation (UNESCO) am 15. Oktober bestätigt werden.

Ferrero-Waldner bleibt im Rennen
Obwohl EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner beim ersten Wahlgang nur auf dem dritten Platz gelandet ist - gemeinsam mit dem russischen Vize-Außenminister Alexander Jakowenko, ist das Abstimmungsergebnis im Lager der Unterstützer der Österreicherin auf positive Reaktionen gestoßen. "Hosni hat nicht gewonnen, und wir sind im Mittelfeld", kommentierte der frühere österreichische Botschafter in Paris, Anton Prohaska. Ferrero-Waldner werde im Rennen bleiben.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.