Krach im Kaukasus

Russland droht Georgien mit Truppeneinmarsch

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Klare Worte aus Moskau: Falls Tiflis in Südossetien und Abchasien einmarschiert, schickt Russland Truppen. Der Konflikt im Kaukausus spitzt sich zu.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat Georgien mit "Vergeltungsmaßnahmen" gedroht, falls Georgien in den abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien militärisch eingreift. "Wenn Georgien seine mehrfach ausgesprochene Drohung wahr macht, militärisch in Südossetien und Abchasien vorzugehen, dann wären wir gezwungen, Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen, um das Leben unserer Bürger zu schützen", sagte er am Dienstag in Luxemburg.

"Ich rate, nicht Wirkungen und Ursachen zu verwechseln." Lawrow warf der georgischen Führung vor, heimlich "Offensivwaffen" erworben zu haben. "Wir könnten eine Reihe von Beispielen zeigen, die darauf hindeuten, dass die georgische Führung versuchen könnte, die Abspaltungen in Abchasien und Südossetien mit Gewalt zu beenden."

Tiflis wirft dem Kreml Annexions-Wünsche vor
Der Kreml hatte am Dienstag angekündigt, die russischen Friedenstruppen in der Region zu verstärken, weil ein Einmarsch Georgiens in Abchasien befürchtet werde. Tiflis wies dies allerdings zurück und warf Moskau Annexionsbestrebungen vor.

Abchasien und Südossetien lösten sich in den 90er Jahren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in Unabhängigkeitskriegen von Georgien. Völkerrechtlich betrachtet gehören sie zu Georgien, sind wirtschaftlich aber von Russland abhängig. Auch haben die meisten der in Abchasien und Südossetien lebenden Menschen einen russischen Pass. Nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo streben die beiden abtrünnigen georgischen Regionen verstärkt nach internationaler Anerkennung. Moskau kündigte unlängst an, die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Zusammenarbeit mit ihnen vertiefen zu wollen.

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