Erneute Verluste

SPD stürzt auf 19 Prozent ab

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Eine Umfrage bescheinigt: Die Talfahrt der Sozialdemokraten geht weiter.

Die deutschen Sozialdemokraten haben auch nach der Bundestagswahl (27. September) und trotz einer neuen Parteiführung in der Gunst der Wähler nicht zugelegt. Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage rutschten sie sogar unter 20 Prozent. Im "Stern-RTL-Wahltrend", der in der Woche nach dem kürzlichen SPD-Parteitag vom Umfrageinstitut Forsa erhoben worden war, sackten die Sozialdemokraten im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf 19 Prozent ab. Das ist der niedrigste Wochenwert, den Forsa je für die SPD gemessen hat. Damit liegt die Partei vier Punkte unter ihrem Ergebnis bei der Bundestagswahl vor zwei Monaten, als sie mit 23 Prozent ihr schlechtestes Resultat in der Geschichte der Bundesrepublik erzielte.

Von der Schwäche der SPD profitieren in der Forsa-Umfrage die Grünen. Sie steigen um einen Punkt auf 13 Prozent. Die Unions-Parteien legen um einen Punkt auf 37 Prozent zu, die mit ihnen regierende FDP fällt um einen Punkt auf 12 Prozent. Ungeachtet der Spekulationen um die Zukunft des erkrankten Parteichefs Oskar Lafontaine würden sich wie in den Wochen zuvor 12 Prozent der Wähler für die Linke entscheiden. Für "sonstige Parteien" würden 7 Prozent stimmen.

Gabriel hat keine Konturen
Trotz seiner umjubelten Antrittsrede auf dem Dresdner Parteitag Mitte November punktet auch der neue SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel bei den Wählern nicht. Auf die Frage, wen sie direkt zum Kanzler wählen würden, entschieden sich in der Forsa-Umfrage nur 19 Prozent für Gabriel, 60 Prozent zogen die CDU-Amtsinhaberin Angela Merkel vor. Hätten die Bürger die Wahl zwischen SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Merkel, würden sich nach der Umfrage ebenfalls 19 Prozent für den ehemaligen SPD-Kanzlerkandidaten, aber bei dieser Konstellation nur 57 Prozent für die CDU-Chefin entscheiden.

Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem Hamburger Magazin "Stern", Gabriel habe "für die Menschen noch keine Konturen". Alarmierend für Gabriel sei, dass sich lediglich 15 Prozent der Jüngeren (18- bis 29-Jährige) für ihn entscheiden würden. Und nur 46 Prozent der SPD-Wähler würden ihn zum Kanzler wählen, Steinmeier habe dagegen im Augenblick noch 54 Prozent der SPD-Wähler hinter sich.

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