Pakistan

Selbstmordanschlag auf Politiker fordert 20 Tote

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Bei einem Angriff auf das Haus eines Unterhauspolitikers wurden 20 Menschen getötet, weitere 50 verletzt. Das Motiv ist unklar.

Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Unterhaus-Abgeordneten in der zentralpakistanischen Provinz Punjab sind einer neuen Bilanz zufolge mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Rashid Akbar Nawani wurde von der oppositionellen Muslim-Liga (Nawaz/PML-N) bei dem Angriff auf sein Haus im rund 300 Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Lahore gelegenen Distrikt Bhakkar leicht verletzt. Mehr als 50 weitere Menschen seien mit zum Teil schweren Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden.

Pakistanische Medien berichteten unter Berufung auf Ärzte von bis zu 30 Toten. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Sicherheitskräfte gehen jedoch von einer politisch-religiös motivierten Tat aus, denn der Abgeordnete habe der schiitischen Minderheit angehört. In der Region hat es immer wieder blutige Unruhen zwischen der sunnitischen Bevölkerungsmehrheit und Schiiten gegeben. Die etwa 100 Kilometer entfernten Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan gelten zudem als Hochburg radikalislamischer Extremisten und Rückzugsraum der Taliban.

Unterdessen kamen bei den seit Wochen anhaltenden Gefechten zwischen Sicherheitskräften und islamischen Aufständischen in der halbautonomen Stammesregion Bajaur erneut mindestens sechs Extremisten ums Leben. Nach Armeeangaben vom Montag hatten die Männer versucht, sich mit Uniformen der pakistanischen Grenzpolizei zu tarnen. Seit Beginn der Offensive in Bajaur Anfang August starben nach offiziellen Angaben rund 800 Extremisten und Dutzende Soldaten. Hunderttausende Zivilisten sind auf der Flucht.

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