Minister verletzt

Selbstmordanschlag auf Sri Lanka

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Mindestens sieben Menschen starben, die tamilischen Rebellen werden verantworlich gemacht.

Ein Selbstmordattentäter hat während eines muslimischen Festes im Süden Sri Lankas mindestens 13 Menschen mit in den Tod gerissen. Mindestens 40 weitere Menschen wurden verletzt, als der Mann vor einer Moschee den an seinem Fahrrad befestigten Sprengsatz zündete. Unter den Verletzten ist auch Sri Lankas Telekommunikationsminister Mahinda Wijesekara. Er hat schwere Kopfverletzungen erlitten und ist vom Anschlagsort in die Hauptstadt Colombo in eine Spezialklinik geflogen worden.

Muslimische Opfer
Die fünf weiteren anwesenden Minister seien unverletzt geblieben, sagte Ölminister A.H.M. Fowzie am Tatort. Unter den Toten sind nach Militärangaben auch drei Lokalpolitiker. Bei den weiteren Opfern soll es sich vor allem um muslimische Gläubige handeln, die in einer Moschee in Godapitiya 160 Kilometer südlich von Colombo den Geburtstag des Propheten Mohammed feiern wollten. Etwa eine Million der insgesamt 19 Millionen Einwohner Sri Lankas sind Muslime.

Das Verteidigungsministerium machten Rebellen der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) für die Tat verantwortlich. Die LTTE äußerten sich wie üblich nicht.

Kämpfe gehen weiter
Im umkämpften Nordosten Sri Lankas gingen unterdessen die heftigen Gefechte zwischen Rebellen und Regierungstruppen weiter. Wie der LTTE-nahe Internetdienst TamilNet am Dienstag berichtete, wurden in den vergangenen zwei Tagen 74 Zivilisten durch Artilleriebeschuss des Militärs getötet, darunter 25 Kinder. Mehr als 100 weitere Menschen seien bei den Angriffen in der Region Mullaitivu verletzt worden, hieß es. Die Armee wies die Anschuldigungen zurück und gab an, bei Kämpfen mehr als 200 Rebellen getötet zu haben. Unabhängigen Beobachtern gewährt das Militär keinen Zugang zum Kampfgebiet.

Die Rebellen sind nach Regierungsangaben an der Nordostküste auf einem nur noch 50 Quadratkilometer großen Landstrich eingekesselt. Hilfsorganisationen schätzen, dass in der Region auch rund 150.000 Zivilisten festsitzen, deren Lage sich immer weiter zuspitzt. Die LTTE, die auch in der EU auf der Liste der Terrororganisationen steht, kämpft seit 1983 für einen eigenen Staat der Tamilen im Norden von Sri Lanka. Der Bürgerkrieg hat bereits mehr als 70.000 Menschen das Leben gekostet.

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