Gaza-Streifen

Sieben Hamas-Mitglieder bei Luftangriffen getötet

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Einen Tag nach dem Selbstmordanschlag von Dimona sind bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens mindestens sieben Mitglieder der radikalislamischen Hamas getötet worden.

Nach Angaben von Augenzeugen griff die israelische Armee im Osten von Khan Younis an der Grenze zu Israel eine Hamas-Stellung an. Ein Hamas-Sprecher sagte, es habe sich um einen Polizeiposten gehandelt. Die israelische Regierung versetzte mehrere tausend Sicherheitskräfte in erhöhte Alarmbereitschaft.

Hamas bekannte sich zu Anschlag von Dimona
Die israelische Armee bestätigte den Angriff im Gazastreifen und erklärte, er sei die Antwort auf eine Attacke auf die israelische Stadt Sderot am Dienstagmorgen. Die Hamas bekannte sich am Dienstag zu dem Selbstmordanschlag von Dimona, bei dem am Montag die beiden Attentäter sowie eine Zivilistin getötet und elf weitere Menschen verletzt wurden. Die israelische Polizei wollte sich nicht dazu äußern, ob die beiden Attentäter von Dimona aus dem Gazastreifen oder dem Westjordanland kamen.

Der Polizeimajor Bertie Ohajon begründete im israelischen Rundfunk die Verstärkung von Polizei- und Grenzschutzeinheiten damit, dass Israel nun mit einer "Welle von terroristischen Anschlägen" rechnen müsse. Der Vorsitzende des parlamentarischen Außen- und Verteidigungsausschusses, Tsahi Hanegbi, schlug vor, die gezielten Tötungen von Hamas-Mitgliedern wieder aufzunehmen.

Schärfere Kontrollen der Grenzen
Aufgrund der erhöhten Alarmbereitschaft wurden die zusätzlichen Einheiten Ohajon zufolge beauftragt, "sensible Bereiche" zu überwachen und insbesondere die Grenze zu Ägypten schärfer zu kontrollieren. Nachdem in der vergangenen Woche die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten offenstand, befürchten die Sicherheitskräfte, dass Palästinenser mit Anschlagsabsichten von Ägypten aus ins Land kommen könnten.

Sperranlage zum Schutz
Infrastrukturminister Benjamin Ben-Eliezer sprach sich im Rundfunk dafür aus, entlang der israelisch-ägyptischen Grenze eine Sperranlage zu errichten. Vom Sinai aus könne "jeder beliebige Terrorist" nach Israel eindringen, weil die "Tür offen" sei und den Gazastreifen mit Ägypten eine zweispurige Straße verbinde. Die Grenze zwischen Israel und Ägypten ist rund 240 Kilometer lang.

Sei dem israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen im August 2005 ist in einem israelisch-ägyptischen Abkommen festgelegt, dass Ägypten 750 Polizisten an der 14 Kilometer langen Grenze zu dem Palästinensergebiet aufstellen darf. Außenministerin Zipi Livni plädierte dafür, dass Kairo diese auf 1500 aufstocken solle.

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