Zumindest teilweise

Simbabwe lässt internationale Hilfe zu

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Die Regierung hob ein Verbot gegen Nichtregierungsorganisationen teilweise wieder auf. Sie dürfen wieder Lebensmittel und HIV-Medikamente verteilen

Die simbabwesische Regierung hat ein Verbot gegen Nichtregierungsorganisationen (NGO) teilweise wieder aufgehoben. Betroffen seien Gruppen, die sich mit der Verteilung von Lebensmitteln oder im Kampf gegen die Ausbreitung von Aids engagierten, berichtete die staatliche Zeitung "The Herald" am Mittwoch in Harare. Die Sperre verbiete Organisationen nicht, Medikamente an HIV-Kranke zu verteilen, zitierte die Zeitung Sozialminister Sydney Mhishi. Auch durch das Verteilen von Lebensmitteln sei kein Aufstand der Bevölkerung zu erwarten. Deshalb dürften auch hier NGOs wieder aktiv werden.

Simbabwe hatte Hilfsorganisationen vor zwei Wochen mit einem Arbeitsverbot belegt. Die Regierung in Harare hatte den Schritt damit begründet, dass die Nichtregierungsorganisationen die Bedingungen für ihre Zulassung verletzt hätten. Präsident Robert Mugabe hat dem Westen mehrfach vorgeworfen, ihn mit Hilfe von Hilfsorganisationen und Oppositionsparteien stürzen zu wollen.

Mugabe wollte sich am Mittwoch laut Medienberichten mit seinem südafrikanischen Kollegen Thabo Mbeki treffen, um über die umstrittene Stichwahl um das Präsidentenamt zu sprechen. Mbeki wolle nach Harare fliegen, berichtete "The Herald". Am 27. Juni sollen die Simbabwesen in einer Stichwahl zwischen Mugabe und Oppositionsführer Morgan Tsvangirai über ihren neuen Präsidenten entscheiden. Die Opposition sieht sich im Vorfeld der Wahl massiven Einschüchterungen und Attacken ausgesetzt, Tsvangirai wurde bereits mehrmals festgenommen. Der langjährige Staatschef Mugabe, der das frühere Südrhodesien in die Unabhängigkeit geführt hatte, drohte der Opposition zudem mit Waffengewalt.

Mbeki soll zwischen der Regierungspartei ZANU-PF (Afrikanische Nationalunion von Simbabwe/Patriotische Front) und der oppositionellen MDC (Bewegung für Demokratischen Wandel) vermitteln. Mugabe beschuldigt die Opposition, für die Gewalt verantwortlich zu sein.

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