Feierlicher Akt

Slowenien übergab EU-Vorsitz an Frankreich

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Wachablösung in der EU: Die Ratspräsidentschaft Sloweniens ist beendet. Am 1. Juli übernimmt Frankreich den Vorsitz.

Slowenien hat am heutigen Montag die EU-Ratspräsidentschaft feierlich an Frankreich übergeben. Sloweniens Außenminister Dimitrij Rupel hat bei der Feier in der westslowenischen Grenzstadt Nova Gorica (Neu-Görz) seinem französischen Amtskollegen Bernard Kouchner symbolisch den Staffelstab des EU-Ratsvorsitzes für das folgende Halbjahr weitergereicht.

"Die Slowenen übergeben heute die EU in die Hände der Franzosen. Die Union ist derzeit in einer guten Kondition", sagte Rupel laut der slowenischen Nachrichtenagentur STA bei der Feier. "In einer mittelguten, durchschnittlichen Kondition", ergänzte Kouchner. Er lobte Slowenien für seine Leistung während des Ratsvorsitzes: "Slowenien ist zwar kein großes Land, doch es hat große Arbeit geleistet", so der französische Außenminister.

Die Arbeit des slowenischen Ratsvorsitzes dürfte laut Rupel aus der Nähe als eine Reihe von kleinen Schritten erscheinen, doch von weitem werde der Fortschritt sichtbar. "Das Abreißen von Mauern und die Öffnung von Türen für Gelegenheiten war und wird die Politik der EU bleiben", so Rupel.

Die festliche Übergabe des EU-Vorsitzes fand am Europaplatz statt, wo die Grenze zwischen der italienischen Stadt Gorizia (Görz) und dem slowenischen Nova Gorica verläuft. Dieser Ort ist laut Kouchner ein "sehr starkes und bedeutendes Symbol", da sich hier früher zwei Regime gegenüber standen. Die Stadt Görz war durch den Friedensvertrag von Paris 1947 in einen italienischen und einen kleineren jugoslawischen Teil geteilt worden. Als ein einzigartiges Symbol bezeichnete der französische Chefdiplomat auch die Tatsache, dass Slowenien noch vor 17 Jahren in einer anderen Lage war, nun aber die EU anführte und zu einer größeren Harmonie am Balkan beigetragen habe.

Slowenien hat am 1. Jänner als erstes neues EU-Mitglied die Ratspräsidentschaft übernommen. Frankreich übernimmt offiziell den Vorsitz am Dienstag. Lesen Sie hier mehr dazu

Foto: (c) Reuters

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