Irak

Spekulationen über Hinrichtung von Chemie-Ali

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Es ist weiter unklar, ob der Cousin von Saddam Hussein am Samstag oder doch erst später gehenkt?

Neue Spekulationen über einen Termin für die Hinrichtung dreier Größen des Saddam-Regimes: Nachdem es zunächst geheißen hatte, der als "Chemie-Ali" bekannte Cousin des früheren irakischen Machthabers, Ali Hassan al-Majid, und zwei ehemalige Militärführer sollten an diesem Samstag gehängt werden, dementierte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft am Freitag, dass bereits ein Zeitpunkt festgelegt worden sei. Irakische Medien sprachen nur noch von einem Termin "in den kommenden Tagen". Am Mittwoch hatte ein Anwalt der Verurteilten nach Angaben der Nachrichtenagentur INA erklärt, die drei Männer sollten an diesem Samstag hingerichtet werden.

Todesurteile wurden am Dienstag bestätigt
Al-Majid, Ex-Verteidigungsminister Sultan Hashim und der frühere Armee-Kommandeur Hussein Rashid waren im Juni wegen Völkermordes an den Kurden zum Tode verurteilt worden. Die Berufungskammer des Sondertribunals für die Verbrechen des alten Regimes hatte die drei Todesurteile am Dienstag bestätigt, die dann nach irakischem Recht innerhalb von 30 Tagen vollstreckt werden müssen.

Der Staatsanwalt hatte den drei Ex-Funktionären Massenerschießungen, Folter und Vertreibung von Zivilisten im Nordirak vorgeworfen. Der sogenannten Anfal-Kampagne des Militärs waren in den Jahren 1987 und 1988 laut unterschiedlichen Schätzungen 50.000 bis 180.000 Kurden zum Opfer gefallen. Der Hauptangeklagte im Völkermord-Prozess, Ex-Präsident Saddam Hussein, war Ende 2006 wegen eines anderen Verbrechens gehängt worden.

Einige irakische Politiker hatten sich erfolglos für eine Begnadigung von Sultan Hashim stark gemacht. Dies hatten sie damit begründet, dass der frühere Minister keine Gräueltaten begangen, sondern nur Befehle ausgeführt habe.

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