Gewaltausbruch

Sunniten und Schiiten bekriegen sich im Libanon

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Gewaltausbruch im Zedernstaat: Heftige Gefechte im Norden des Landes - Sunniten und Schiiten bekriegen sich. Die Armee ist ausgerückt.

Im Libanon sind erneut Kämpfe zwischen der schiitischen Hisbollah-Miliz und Anhängern der sunnitisch dominierten Mehrheitskoalition ausgebrochen. Die Gefechte hätten am frühen Sonntagmorgen am Nordrand der Küstenstadt Tripoli begonnen, sagte ein Militärvertreter. Die libanesische Armee habe sich daraufhin aus dem Gebiet um die zweitgrößte Stadt des Landes zurückgezogen. Laut Augenzeugen marschierten Einheiten des Heeres in anderen Teilen der Stadt auf, um eine Ausbreitung der Kämpfe zu unterbinden.

Bei Kämpfen mit der Hisbollah in mehreren sunnitischen Wohngebieten und im Siedlungsgebiet der Drusen waren Anfang Mai 82 Menschen getötet worden. Die Armee war nicht eingeschritten. Die libanesischen Konfliktparteien hatten sich daraufhin nach Verhandlungen unter Schirmherrschaft der Arabischen Liga in Katar auf die Wahl von Armeechef General Michel Sleimane zum Staatspräsidenten und auf die Bildung einer Allparteienregierung geeinigt. Die angestrebte Regierung der Nationalen Einheit lässt indes auf sich warten, weil es Streit um die Besetzung der Schlüsselressorts gibt.

Obwohl sich die christlichen Parteien teils der Mehrheitskoalition, teils der Opposition angeschlossen haben, sind an den sporadisch aufflammenden Kämpfen bisher nur schiitische und sunnitische Gruppen beteiligt. Die schiitischen Partei gehören ausnahmslos dem von der Hisbollah angeführten Oppositionsbündnis an.

Foto: (c) APA

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