Nordirak

Türkei bombardierte kurdische Rebellen

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Angeblich hat die türkische Luftwaffe rund 70 Ziele angegriffen. Zehn PKK-Kämpfer sollen in der Südost-Türkei getötet worden sein.

Die türkische Luftwaffe hat am Montag mutmaßliche Stellungen kurdischer Rebellen im Nordirak bombardiert. Der gut 13 Stunden währende Einsatz sei gegen 70 Ziele gerichtet gewesen, teilte der türkische Generalstab mit. Es war die seit Wochen größte Angriffswelle auf Ziele im Nachbarland. Das Militär erklärte, es seien nur bestätigte Stellungen von Kämpfern der Arbeiterpartei PKK angegriffen worden. Die Luftwaffe sei bestrebt gewesen, die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten.

Ein ranghoher irakischer Grenzschützer berichtete, fünf Kampfjets hätten Angriffe auf drei Dörfer geflogen. Über das Ausmaß der Zerstörung machte der Sicherheitsbeamte keine Angaben. Der Angriff habe den Dörfern Khunera, Khwa Kurk und Berkum direkt hinter der irakischen Grenze gegolten. 15 Familien seien aus den Dörfern geflohen. Die Türkei vermutet rund 3000 Kämpfer der PKK in der Bergregion im Norden des Nachbarlandes.

Mindestens zehn Rebellen getötet
Bei Militärschlägen gegen die PKK in der Südosttürkei haben die türkischen Streitkräfte mindestens zehn Rebellen getötet. Einheiten der türkischen Armee seien in der Provinz Bingöl auf Mitglieder der Separatistenorganisation gestoßen, berichtete das Militär am Montag. Bei einem Schusswechsel kamen zehn PKK-Kämpfer ums Leben. Die türkischen Streitkräfte stellten große Mengen an Vorräten, Munition und Dokumenten sicher. Die PKK wird nicht nur von der Türkei, sondern auch von der EU und den USA als Terrororganisation angesehen.

Wiederholte Angriffe
In den vergangenen Monaten hat die Türkei wiederholt Ziele im Nordirak angegriffen. Bis zu 100.000 türkische Soldaten sind in Grenzregion zusammengezogen. Ankara macht die Rebellengruppe für den Tod von rund 40.000 Menschen verantwortlich. Die PKK kämpft seit 1984 für einen eigenen Staat der Kurden oder zumindest ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. In ihrem Konflikt mit der PKK hat die türkische Armee nach eigenen Angaben allein im vergangenen Jahr 312 PKK-Kämpfer getötet.

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