Gegen PKK

Türkische Luftangriffe im Nordirak: 150 Tote?

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Die Bombardierung begann am Donnerstag kurz vor Mitternacht. Türkische Militärs sprechen von 150 getöteten PKK-Kämpfern.

Bei einem Luftangriff auf Stellungen der verbotenen, separatistischen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Nordirak hat die türkische Armee nach eigenen Angaben mehr als 150 PKK-Kämpfer getötet. Das teilte der Generalstab am Samstag in Ankara mit. Bei dem Luftangriff in der Nacht auf Freitag seien alle unter Beschuss genommenen Stellungen vernichtet worden.

"Nach einer ersten Einschätzung wurden bei der Operation mehr als 150 Terroristen unschädlich gemacht", erklärte die Armee auf ihrer Website. Es werde vermutet, dass bei dem Luftschlag auch führende Mitglieder der von der Türkei, aber auch von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften PKK getötet wurden.

Unterstützung durch USA
Bei ihren Einsätzen im Nordirak wird die türkische Armee von den USA mit Echtzeit-Aufklärung über Rebellen-Bewegungen unterstützt. Ende Februar hatten die türkischen Streitkräfte acht Tage lang Stützpunkte der PKK im Nordirak angegriffen, wo die Rebellen Unterschlupf suchen. Dabei kamen nach Militärangaben mehr als 250 Rebellen ums Leben. Nach Schätzungen der türkischen Armee halten sich im Nordirak mehrere tausend PKK-Kämpfer auf. Von ihren Rückzugsbasen dringen die Rebellen in die Türkei ein und verüben Anschläge auf Wachposten und Patrouillen der Armee.

Die PKK kämpft seit 1984 für eine Autonomie im Südosten der Türkei. Die Regierung in Ankara macht sie für den Tod von 40.000 Menschen verantwortlich.

In der Nacht auf Freitag hatte die türkische Luftwaffe Angriffe auf die PKK in den Kandil-Bergen nahe der Grenze zum Iran geflogen, in denen das Hauptquartier der Rebellen vermutet wird. Nach kurdischen Angaben bombardierte die Luftwaffe zwei Stunden lang verlassene Dörfer in der Provinz Suleimaniya. Ein Sprecher der PKK im Nordirak hatte der Nachrichtenagentur Aswat al-Irak gesagt, bei den Angriffen sei kein PKK-Kämpfer getötet worden.

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