Iran-Vorwurf

"USA haben Atomwissenschaftler entführt"

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Shahram Amiri war im Mai während einer Pilgerfahrt nach Saudi-Arabien verschwunden.

Der Iran hat die USA beschuldigt, einen im Mai während einer Pilgerfahrt nach Saudi-Arabien verschwundenen iranischen Atomwissenschaftler "verschleppt" zu haben. Außenminister Manouchehr Mottaki sagte am Dienstag bei einer Pressekonferenz, dem Iran vorliegende Beweisstücke besagten, "dass die Amerikaner eine Rolle bei Shahram Amiris Entführung spielten".

Zuvor hatte Mottakis Sprecher Ramin Mehmanparast erklärt, Saudi-Arabien habe den Wissenschaftler an die USA ausgeliefert. Amiri sei einer von elf in den USA inhaftierten Iranern.

Anreicherungsanlage enttarnt
Anders als die arabische Presse hatten iranische Medien Amiri bisher nicht als Atomwissenschaftler, sondern lediglich als Forscher oder Physiker bezeichnet. Die ultrakonservative iranische Zeitung "Javan" hatte bereits im Oktober von einer Verwicklung des US-Geheimdienstes CIA in den Fall geschrieben.

Saudiarabische Agenten verhörten Amiri demnach am 31. Mai bei seiner Ankunft am Flughafen. Drei Tage später habe er sein Hotel in Medina verlassen, ohne je zurückzukommen. "Javan" hatte zugleich arabische Medienberichte bestritten, wonach Amiri in den USA die Existenz einer zweiten iranischen Urananreicherungsanlage bei Qom (Ghom) bekannt gemacht habe.

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