Budapest

Ungarn bewerfen Neonazis mit Essensresten

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Neonazis marschierten in Ungarns Hauptstadt auf. Die Anrainer protestierten: Sie bewarfen die Rechtsextremen mit Essensresten.

Mit Essensresten und Wassergüssen wurde ein Demonstrationszug der ungarischen rechtsextremen Szene bedacht, der am Samstagvormittag durch die Pester Innenstadt zog. Mit diesen Aktionen wollten Anrainer ihren Protest gegen den rechtsextremistischen Aufzug von rund 500 Teilnehmern demonstrieren, berichtet die Ungarische Nachrichtenagentur MTI. Angeführt von dem reformierten Pfarrer Lorand Hegedüs jr. marschierten die Anti-Regierungsdemonstranten vom Freiheitsplatz zum Nationalmuseum.

Hier fand eine Staatsfeier anlässlich des 15. März, des Nationalfeiertages des Gedenkens an die Revolution von 1848/49, statt. Die Demonstranten skandierten Anti-Regierungs-Parolen und schwangen Arpad-Fahnen, einst das Symbol der ungarischen nationalsozialistischen Pfeilkreuzler. Die Polizei begleitete den Aufmarsch. Auch heuer ist der Nationalfeiertag von der Angst vor Ausschreitungen überschattet. Im Vorjahr hatten Anti-Regierungs-Demonstranten für blutige Ausschreitungen in der Budapester Innenstadt gesorgt.

Ein hohes Polizeiaufgebot sichert weiter eine Veranstaltung des Landesverbandes des Ungarischen Systemwandels am Budapester Fövam-Platz, wo sich rund 500 Demonstranten versammelten. Rufe wie "Zu den Waffen!" und Drohungen gegen Premier Ferenc Gyurcsany, auf den "der Galgen wartet", erklingen.

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