Für Homo-Rechte

Zehntausende demonstrieren in Washington

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Gleichgeschlechtliche Ehe wird gefordert. Auch Lady Gaga marschierte mit.

Zehntausende Menschen haben in Washington gegen die Diskriminierung von Homosexuellen in den USA protestiert. Die Demonstranten forderten Präsident Barack Obama auf, seine Zusage für mehr Rechte für Schwule und Lesben in die Tat umzusetzen. Sie zogen am Sonntag auf der rund drei Kilometer langen National Mall vom Weißen Haus zum Kapitol, viele von ihnen trugen Regenbogen-Fahnen bei sich. Nach Angaben der Organisatoren nahmen mehr als 150.000 Menschen an der Veranstaltung teil, die Polizei gab dagegen keine Schätzung ab.

Gleichgeschlechtliche Ehen gefordert
"Gleiche Rechte überall in den USA", hieß es auf der Banderole, die an der Spitze des Protestzuges entrollt wurde. Überall waren auch Plakate mit Aufschriften wie "Gleiche Rechte jetzt!" zu sehen. Ein Mann trug ein T-Shirt mit dem Slogan "Zwei Väter sind besser als einer", bei einer Frau lautete die Aufschrift "Küss' mehr Mädchen".

Mit der Demonstration wollte die Human Rights Campaign (HRC), die größte Homosexuellen-Organisation der USA, vor allem für gleichgeschlechtliche Ehen eintreten und gegen die Benachteiligung von Homosexuellen in der US-Armee ins Feld ziehen. Zu den prominentesten Teilnehmern des National Equality March gehörte die Popsängerin Lady Gaga. Sie versprach, sich gegen Homophobie in der Musikbranche stark zu machen. Auch einige Gegendemonstranten versammelten sich in der US-Hauptstadt.

Obama will Wahlversprechen einlösen
Am Samstag hatte US-Präsident Obama sein Wahlversprechen erneuert, das "Homosexualitätsverbot" in der Armee abzuschaffen. "Dazu habe ich mich Euch gegenüber verpflichtet", sagte er in einer Rede auf einer Gala der HRC. "Patriotische Amerikaner, die dem Land dienen", sollten nicht bestraft werden, sagte der Präsident vor 3.000 Zuhörern. Einen Zeitplan für seine Zusagen nannte er aber nicht.

Derzeit gibt es im US-Militär die sogenannte "Nichts fragen, nichts sagen"-Regelung, wonach Homosexuelle in der Armee dienen können, solange sie ihre sexuelle Orientierung nicht ausleben oder davon erzählen. Die Duldungsregel war in den 90er Jahren unter dem damaligen Präsidenten Bill Clinton eingeführt worden und hatte Homosexuellen erstmals die Möglichkeit eröffnet, in der Armee zu dienen. Seit Einführung der Regelung wurden nach Angaben von Bürgerrechtlern jedoch mehr als 12.000 Soldaten aus der US-Armee entlassen, weil sie sich zu ihrer Homosexualität bekannten.

Der demokratische Senator Carl Levin, der dem Wehrausschuss des Senats vorsitzt, sprach sich für Ende des Verbots aus. Allerdings müsse auf die Unterstützung innerhalb der Streitkräfte für die Reform geachtet werden. Die Änderungen erforderten "Bedacht und Vorsicht", sagte Levin im TV-Sender NBC.

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