Jagd auf Militante

Zwei Tote bei Schießerei in Istanbul

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Anti-Terror-Einsatz: Ein Polizist und Passant starben im Kugelhagel von Istanbul.

Bei einem großangelegten Einsatz der türkischen Polizei gegen Linksextremisten in Istanbul sind am Montag mindestens zwei Menschen getötet worden. Ein Polizeikommissar und ein unbeteiligter Passant seien bei Schusswechseln tödlich getroffen worden, berichtete der Fernsehsender NTV. Die Regierung habe eine Nachrichtensperre über den Einsatz verhängt, berichtete die türkischen Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi (AA).

Polizisten und Linksextremisten hatten sich auf der asiatischen Seite Istanbuls seit dem frühen Morgen Schießereien geliefert. Sieben Beamte und ein Kameramann wurden verletzt. Nach türkischen Berichten gab es mindestens zwölf Festnahmen. Zunächst blieb unklar, gegen welche Gruppierung sich die Einsätze der Polizei richteten. Dem Sender Haber Türk sagte ein Augenzeuge, er habe einen der Belagerten linke Parolen rufen hören, der Mann habe zudem einen Sprengsatz geworfen, bei dessen Explosion mehrere Polizisten verletzt worden seien.

Ob es sich um Mitglieder der 1994 gegründeten Untergrundorganisation MLKP (Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei) handelte, war zunächst nicht bekannt. In Istanbul hatte es Bombenanschläge auf Büros der regierenden islamisch-konservativen AKP (Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei) von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan gegeben. Bei einem solchen Anschlag waren im Dezember ein Polizist getötet und neun Menschen verletzt worden. Dazu hatte sich die linksextremistische Gruppe "Revolutionäres Kommando" bekannt.

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