ETA-Terror

Zwei Verdächtige des Madrider Anschlags gefasst

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Zwei von drei Verdächtige des Flughafen-Anschlags in Madrid sind in Haft. Der Spanische Innenminister sieht einen schweren Schlag für die ETA.

Gut ein Jahr nach dem ETA-Anschlag auf den Madrider Großflughafen hat die spanische Polizei zwei der drei mutmaßlichen Bombenleger festgenommen. Dies gab der spanische Innenminister Alfredo Perez Rubalcaba am Mittwoch in Madrid bekannt. Zwei mutmaßliche Terroristen der baskischen Untergrundorganisation ETA, die am Sonntag im Baskenland dingfest gemacht wurden, bildeten den Angaben zufolge den Kern des Kommandos, das am 30. Dezember 2006 eine Autobombe in einem Parkhaus des Flughafens Madrid-Barajas gezündet hatte.

Zwei Tote, ein zwerstörtes Parkhaus
Bei dem Anschlag wurden zwei Menschen getötet. Das Parkhaus wurde völlig zerstört und mittlerweile neu aufgebaut. Nach Angaben des Ministers identifizierten die Ermittler auch den dritten mutmaßlichen Bombenleger. Nach diesem werde noch gefahndet.

Anschlag auf Finanzzentrum geplant
Einer der Festgenommenen gestand nach Angaben der Polizei, dass er und sein Komplize einen Anschlag mit einer Autobombe auf das Geschäftszentrum Azca im Zentrum von Madrid geplant hätten. Das Zentrum gilt als das Herz der spanischen Finanzwelt. Dort haben mehrere Großbanken ihren Sitz. In unmittelbarer Nähe befinden sich mehrere Ministerien, ein großes Kaufhaus und das Fußballstadion von Real Madrid.

An mehreren ETA-Anschlägen beteiligt
Nach Erkenntnissen der Fahnder seien die zwei Festgenommenen an fast allen größeren Anschlägen der ETA in jüngster Zeit beteiligt gewesen, sagte Perez Rubalcaba. Dies bedeute, dass die Festnahmen ein schwerer Schlag für die Organisation seien. Eines der wichtigsten Terrorkommandos der ETA sei zerschlagen.

Verdächtiger behauptete von Beamten gefoltert worden zu sein
Die beiden Männer waren an einer Straßensperre in der Ortschaft Arrasate bei der nordspanischen Küstenstadt San Sebastian gefasst worden. Einer von ihnen wurde einen Tag nach seiner Festnahme mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Er gab an, von Beamten gefoltert worden zu sein. Der Innenminister wies den Vorwurf gegen die Polizei zurück. Der Verdächtige sei bei seiner Festnahme verletzt worden, weil er Widerstand geleistet habe und überwältigt werden habe müssen.

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