USA

Beamte nach illegalem Blick in Obama-Akte gefeuert

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In den letzten Monaten verschafften sich Mitarbeiter des US-Außenministeriums illegal Zugang zu Obama-, Clinton-, und McCain-Akten.

Zwei Mitarbeiter des US-Außenministeriums sind entlassen worden, weil sie offenbar illegal Einblick in die Reisepass-Unterlagen des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Barack Obama genommen hatten. Das Außenamt teilte am Donnerstag mit, es handle sich um "unvorsichtige Neugier" der Beteiligten, kündigte aber eine Untersuchung an. Ein dritter Mitarbeiter sei verwarnt worden. Obama kritisierte den Zwischenfall über einen Sprecher scharf und warf der Regierung unter George W. Bush vor, sie habe "wenig Respekt" vor den Bürgerrechten.

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Das Außenministerium nannte keine Einzelheiten über den Zwischenfall. Es handle sich um "unautorisierten Zugang" zur Obama-Akte, den die Mitarbeiter sich im Jänner, Februar und März verschafft hätten. Vertreter des Ministeriums wollten sich am Freitag mit Mitarbeitern von Obama treffen. Dessen Sprecher Bill Burton äußerte sich entrüstet: "Dies ist eine himmelschreiende Verletzung von Sicherheit und Privatsphäre, selbst von einer Regierung, die in den vergangenen acht Jahren wenig Respekt für beides gezeigt hat." Die Regierung habe die Pflicht, private Informationen der Amerikaner zu schützen, nicht sie für politische Zwecke zu gebrauchen, sagte Burton.

Auch Daten von Clinton und McCain illegal eingesehen
Im US-Außenministerium haben Mitarbeiter auch in die Reisepass-Akten von Hillary Clinton und John McCain illegal Einblick genommen. Clintons Wahlkampfteam teilte am Freitag in Washington mit, Außenministerin Condoleezza Rice habe die New Yorker Senatorin darüber informiert. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Sean McCormack, sagte, einer der Mitarbeiter, die in die Unterlagen von Barack Obama geschaut hätten, habe auch das Dossier von Senator McCain unerlaubt eingesehen. Der Vorfall sei bereits Anfang des Jahres aufgedeckt worden.

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