US-Wahl

Immer mehr Superdelegierte für Obama

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Hillary Clintons Chancen auf eine Kandiatur zur Präsidentenwahl sinken. Immer mehr Superdeligierte stellen sich hinter Barack Obama.

Hillary Clinton kämpft zwar weiter unermüdlich, sie gerät aber im Endspurt um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten zunehmend ins Hintertreffen. Immer mehr sogenannte Superdelegierte - Parteifunktionäre, die ihre Stimme frei vergeben können - laufen zu ihrem Kontrahenten Barack Obama über, der sich bei seinen Wahlkampfauftritten schon ganz auf den designierten Kandidaten der Republikaner, John McCain, konzentriert.

Obama wird offenbar immer mehr als Sieger betrachtet
Beobachter werteten die Tatsache, dass Obama bei den Superdelegierten so kräftig aufholen konnte, als Zeichen, dass er innerhalb der Demokratischen Partei zunehmend als Sieger betrachtet wird. Ursprünglich galten die Funktionäre als eher Clinton zugeneigt. Vor vier Monaten hatte sie noch 169 von ihnen hinter sich, Obama lediglich 63. Mit den neuen Zusagen für Obama verfügt dieser laut CNN nun genauso wie Clinton über 273 Superdelegierte.

Insgesamt kommt Obama damit auf 1.865 Delegiertenstimmen, Clinton auf 1.697. Auf dem Parteitag Ende August in Denver sind 2.025 Stimmen für eine Nominierung notwendig, Obama fehlen also nur noch 160. Das erforderliche Quorum können die beiden Bewerber letztlich aber nur erreichen, wenn sie möglichst viele der insgesamt fast 800 Superdelegierten für sich einnehmen können. Rund 250 von ihnen haben sich noch nicht festgelegt.

Wahlkampf in Oregon
Obama machte am Wochenende Wahlkampf im nordwestlichen US-Staat Oregon, wo die Vorwahl am 20. Mai stattfindet. Dabei betonte er zwar, dass er die Wahl noch nicht gewonnen habe, zugleich ging er kaum noch auf seine Kontrahentin Clinton ein. Stattdessen bot er an, sich mit McCain in offenen Foren und ohne Moderation direkt den Fragen der Menschen zu stellen. Zudem will er in nächster Zeit auch Wahlkampf in Staaten wie Michigan und Florida machen, in denen keine Vorwahlen mehr anstehen. Am (morgigen) Dienstag wurde er in Missouri zu einer Veranstaltung erwartet, bei der es vor allem um die Wirtschaft gehen soll.

Clinton wollte dann in West Virginia sein, wo am (morgigen) Dienstag Vorwahlen stattfinden. Sie liegt hier in Umfragen bis zu 40 Prozentpunkte vor Obama und dürfte dort wohl einen ihrer letzten großen Erfolge feiern. Allerdings geht es dort nur um 28 Delegiertenstimmen. Auch in Kentucky, wo am 20. Mai Vorwahlen stattfinden, sieht es gut für Clinton aus.

Rückschlag für McCain
Unterdessen ist der Organisator des Nominierungsparteitags für den republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber John McCain zurückgetreten, weil er enge Beziehungen zur burmesischen Führung haben soll. Doug Goodyear teilte in einer kurzen, auf Samstag datierten Erklärung mit, er habe seinen Rücktritt eingereicht, um nicht vom Wahlkampf abzulenken. Zuvor hatte das US-Magazin "Newsweek" berichtet, Goodyear habe Interessen der burmesischen Militärjunta in Washington vertreten. Sein Lobby-Unternehmen habe im Jahr 2002 348.000 Dollar (225.126 Euro) von der Junta erhalten, schrieb die Zeitschrift. Goodyear war Cheforganisator des Parteitags, bei dem die Republikaner im September offiziell McCain als Präsidentschaftskandidaten bestimmen wollen.

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