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AWD-Berater wegen Beratungsfehlers verurteilt

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Ein Kunde hat sein Vermögen nach Veranlagung in Immofinanz-Aktien verloren. Der AWD-Mann soll ihn unzureichend beraten haben.

Das Handelsgericht Wien hat den Vorwurf eines Kleinanlegers bestätigt, der für seine Veranlagungsverluste aus Immofinanz-Aktien seinen Anlageberater des Finanzdienstleisters AWD verantwortlich macht. Der Wiener sei nicht über das Risiko einer Aktienveranlagung aufgeklärt worden, so der Vorwurf laut Ö1. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. AWD will jetzt eine Berufung prüfen.

Falsch beraten
Der UNO-Angestellte habe sein Geld veranlagen wollen, ohne Risiko, sondern als kurzfristiges Sparprodukt. Der Berater des Finanzdienstleisters AWD habe ihm nur Aktien der Immofinanz empfohlen und ihn über keinerlei Risiken informiert, etwa dass Immobilienaktien für kurzfristige Veranlagungen ungeeignet seien. Dann habe der Kunde sein angelegtes Geld verloren, weil die Immofinanz-Aktien massiv an Wert verloren haben.

Immofinanz als Problemfall
Laut Ö3 haben sich beim Verein für Konsumenteninformation schon über 1.800 AWD-Kunden gemeldet, die behaupten, falsch und unzureichend beraten worden zu sein, und zwar zu Aktien der Immobiliengesellschaften Immofinanz und Immoeast. Der VKI überlegt demnach Sammelklagen gegen den Finanzdienstleister. Man müsse jeden Einzelfall prüfen - dass die Aktien so stark sinken, habe niemand erwarten können, heißt es von Seiten des AWD.

AWD erwägt Folgeklage
Der Finanzdienstleister seinerseits überlegt nun eine Klage gegen Immofinanz und Immoeast. Man will prüfen lassen, ob Immofinanz und Immoeast den AWD über das Ausmaß der Krise und des Missmanagements der beiden Immo-Unternehmen bewusst im Unklaren gelassen haben. Man könnte getäuscht worden sein. Außerdem untersucht schon die Staatsanwaltschaft mögliche kriminelle Vorgänge bei der alten Führung der Immo-Unternehmen.

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