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Al Jabeer: „Meine Strategie: Ruhig bleiben"

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Es steht zwischen den Zeilen: Scheich Al Jaber ist dank AUA-Streit in Sachen Österreich weniger euphorisch geworden, aber er will weiter investieren.

Scheich Mohamed Bin­Issa Al Jaber ist ein Freund klarer Bedingungen. Ein Interview will er ausnahmsweise gewähren, aber mit einer Einschränkung: Weil der austrophile Milliardär nach seinem geplatzten Einstieg bei der AUA auf einen Millionenprozess mit der Airline zusteuert, will er zu diesem Themenkomplex keine Fragen beantworten.

ÖSTERREICH: Herr Al Jaber, hat sich durch den Konflikt mit der AUA und ihrem Chef Alfred Ötsch Ihr Verhältnis zu Österreich verändert?

Al Jaber: Nein, meine positive Einstellung zu Österreich ist gleich geblieben, und wird sich auch in Zukunft nicht verändern.

ÖSTERREICH: Was ist Ihre persönliche Strategie in Konfliktsituationen?

Al Jaber: Dreißig Jahre Erfahrungen im Geschäftsleben haben mich gelehrt, ruhig zu bleiben. Es gibt nichts, das mich veranlassen könnte, die Fassung zu verlieren.

ÖSTERREICH: Sie sind in den vergangenen Wochen zu einem recht prominenten Österreicher geworden. Verändert das Ihre Lebensqualität hier?

Al Jaber: Mein vorrangiges Anliegen ist meine Arbeit und zu jeder Zeit das Bestmögliche zu erreichen. Auch daran hat sich nichts geändert.

ÖSTERREICH: Fühlen Sie sich von den österreichischen Medien gut behandelt?

Al Jaber: Ich habe einen sehr guten Eindruck von den österreichischen Medien. Allerdings wird nicht immer alles sehr eingehend recherchiert.

ÖSTERREICH: Sie haben zuletzt erklärt, weiterhin an Übernahmen in Österreich interessiert zu sein. Stimmt das noch?

Al Jaber: Ich bin wie gesagt Geschäftsmann und somit auch immer auf der Suche nach neuen guten Möglichkeiten. Unsere Firmengruppe wächst kontinuierlich.

ÖSTERREICH: Warum interessieren Sie sich ausgerechnet für Kneissl, ein vergleichsweise doch eher kleines Unternehmen?

Al Jaber: Kneissl ist eine mehr als hundert Jahre alte österreichische Firma mit großem Potenzial.

ÖSTERREICH: Sie bieten österreichischen Studenten Stipendien an – eine Image-Maßnahme?

Al Jaber: Ich habe im vergangenen Jahrzehnt über meine Foundation mehr als tausend Studenten unterstützt. Ich glaube, dass Bildung der Schlüssel bei der Arbeit an einer besseren Zukunft ist, im Mittleren Osten genau wie überall sonst.

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