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Aus für Massen-Skis in Kufstein

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Der Tiroler Ski-Hersteller Kneissl verlagert die Produktion nach Tschechien. In Kufstein bleiben Kinder/Renn-Ski und Forschung.

Der Tiroler Skihersteller Kneissl stoppt seine Ski-Massenproduktion in Kufstein. Künftig lagere man die Alpinproduktion zu Fischer, die Langlaufskiproduktion zu Sporten in Tschechien und die Big-Foot-Herstellung zu Pale in Kärnten aus. Die Mitarbeiterzahl werde bis Ende des Jahres von 60 (Stand Anfang 2006) auf 30 reduziert, berichtet eine Tageszeitung.

Kufstein zu teuer
"Eine Ski-Massenproduktion in Kufstein ist zu teuer. Diese wird daher aufgegeben", sagte Hauptgesellschafter Fritz Unterberger in dem Interview. Die Produktion von Kinder- und Rennskiern sowie die gesamte Forschung und Entwicklung bleibe aber in Tirol.

Kein Preisdumping mehr
Aus Kneissl wolle man eine "kleine, feine und edle Skimarke" machen. Das Problem sei, dass praktisch alle Skihersteller rote Zahlen schreiben. Unterberger ortete zwei Gründe dafür, nämlich den Trend zum Skiverleih und das "Preisdiktat" des Sportfachhandels. "Bei der Skiindustrie diktieren die Ketten den Preis, in der Autoindustrie hat der Hersteller das Sagen", erklärte Unterberger. Bei diesem Preisdumping mache er aber "nicht länger mit ", kündigte er an.

Kneissl-Zentrum geplant
In Kufstein plane man ein neues " Kneissl-Zentrum". Dort sollen sich Kunden ihre eigenen Ski zu einem Preis von etwa 500 Euro pro Paar designen lassen können. Außerdem sollen dort auch andere Sportartikelhersteller angesiedelt werden. Kneissl soll eine "Lifestyle-Marke" werden und im gut sortierten Fachhandel und in "Kneissl-Star-Lodges" vermehrt vertrieben werden, sagte Unterberger. Insgesamt seien 50 "Lodges" geplant, wobei bestehende Gastroanbieter und Verleiher als Franchisepartner gewonnen werden sollen.

Neue Arbeitsplätze
Anfang 2006 habe Kneissl 60 Mitarbeiter beschäftigt, Ende des Jahres sollen es noch 30 sein. Unterberger betonte, dass er sich um neue Arbeitsplätze für die Mitarbeiter bemüht habe, was in "praktisch in allen Fällen" gelungen sei.

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