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Bank-Chef erhält 120 Mio Dollar

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Der scheidende Chef der Bank of America muss dafür auf sein Grundgehalt und den Bonus 2009 verzichten.

Der scheidende Chef der krisengeplagten Bank of America, Kenneth Lewis, bekommt zum Abschied einem Zeitungsbericht zufolge ein Vergütungspaket von bis zu 120 Millionen Dollar (80,7 Mio. Euro). Allerdings muss er als erster Top-Banker an der Wall Street auf Druck der US-Regierung für 2009 auf sein Grundgehalt von 1,5 Millionen Dollar und einen Bonus verzichten. Das setzte der von Präsident Barack Obama eigens ernannte "Gehalts-Kontrollor" durch.

Lewis hatte sich mit der spektakulären Milliardenübernahme der Investmentbank Merrill Lynch vor rund einem Jahr überhoben. Der Bank of America wird zudem vorgeworfen, ihre Aktionäre bei dem Geschäft falsch informiert zu haben.

Obamas "Bonus-Wächter"
Obamas neuer "Bonus-Wächter" Kenneth Feinberg drängte Lewis nun zum Verzicht auf zumindest seine Vergütung für das laufende Jahr. Dies bestätigte ein Sprecher der Bank dem "Wall Street Journal". Auf Gehaltsansprüche aus früheren Jahren hatte Feinberg rechtlich keinen Zugriff: Ein in der Finanzkrise eigens dazu erlassenes Gesetz greift erst ab diesem Jahr.

Mehr als eine Million Dollar, die der Top-Banker bereits bekommen hat, muss er jetzt zurückzahlen. "Herr Lewis hatte das Gefühl, dass es nicht im besten Interesse der Bank of America gewesen wäre, sich mit dem Gehaltskontrollor zu streiten", sagte der Sprecher der Bank.

Aufseher
Lewis ist damit der erste hochrangige Banker an der Wall Street, bei dem Obama mit der Begrenzung von Gehältern Ernst macht. Sein Aufseher Feinberg nimmt gerade die Vergütungen vieler Finanzhäuser unter die Lupe, die vom Staat gestützt wurden. Die Bank of America etwa erhielt in der Finanzkrise 45 Milliarden Dollar Regierungshilfe.

Der 62-jährige Lewis verlässt die zu den größten US-Instituten zählende Bank of America dennoch als reicher Mann: Sein Paket aus Rentenansprüchen und anderen Aktienoptionen sei zwischen 69 und 120 Millionen Dollar wert, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider.

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