Geld

Daimler will bei Personal 2 Mrd. sparen

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141.000 Beschäftigte sind betroffen, Kündigungen nicht ausgeschlossen. Im Februar wurden 40 Prozent weniger Autos verkauft.

Daimler will wegen des heftigen Absatzeinbruchs im laufenden Jahr bei seinen Beschäftigten in Deutschland zwei Mrd. Euro Personalkosten einsparen. Der Premiumhersteller will die Arbeitszeit für 73.000 Mitarbeiter um bis zu fünf Stunden verkürzen, weniger Zuschuss zum Kurzarbeitergeld zahlen und die für Mai geplante zweite Stufe der Tariferhöhung von 2,1 Prozent verschieben.

141.000 Beschäftigte betroffen
Außerdem sollen Urlaubs- und Weihnachtsgeld schrumpfen sowie Sonderzahlungen verschoben werden. Über das Sparpaket wird derzeit mit dem Betriebsrat verhandelt. Von den Sparmaßnahmen sind die 141.000 Beschäftigten der Daimler AG in Deutschland betroffen.

Kündigungen letzte Möglichkeit
Langfristig erwägt Daimler auch Kündigungen. Sollte die Krise weiter anhalten, sind sie nicht auszuschließen. Der Beschäftigungssicherungsvertrag, der bis Ende 2011 betriebsbedingte Kündigungen ausschließt, steht derzeit nicht zur Disposition.

Weniger Geld für Mitarbeiter
Für die 73.000 von den 141.000 Beschäftigten, für die keine Kurzarbeit angemeldet werden kann, soll die Wochenarbeitszeit um bis zu fünf Stunden verringert werden. Das bedeutet Lohneinbußen von bis zu 14 Prozent. Für die 68.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit sollen die Zuschüsse zum Kurzarbeitergeld zusammengestrichen werden. In welchem Umfang wollte man nicht sagen.

Prämien werden gutgeschrieben
Mit der Verschiebung der zweiten Stufe der Tariferhöhung auf Anfang Dezember will der Autobauer mehr als 100 Mio. Euro sparen. Die Erfolgsbeteiligung für 2008 von 1.900 Euro für die fest angestellten Mitarbeiter, die sich für den Konzern auf 280 Mio. Euro summiert, soll nach dem Willen des Vorstandes vorerst nicht an die Mitarbeiter ausbezahlt, sondern gutgeschrieben werden. Damit soll die Liquidität des Unternehmens geschont werden.

40% weniger Autos verkauft
Insgesamt sollen die Personalkosten der Daimler AG in Deutschland heuer den Betrag von zehn Mrd. Euro nicht überschreiten. Dem Unternehmen zufolge sind die Maßnahmen nötig, um die Beschäftigung aufrechterhalten zu können. Im Februar hatte Daimler 40 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft, das war mit "erheblichen Einnahmerückgängen" verbunden.

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