Geld

Deutsche Wirtschaft am Boden

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Deutsche Exporte sanken im Jänner so stark wie seit 1993 nicht mehr.

Die weltweite Konjunkturkrise bringt den langjährigen Exportweltmeister Deutschland immer stärker in Bedrängnis. Die Ausfuhren brachen im Jänner um mehr als 20 Prozent auf 66,6 Mrd. Euro ein. Dies war der stärkste Rückgang seit 16 Jahren. Die Einfuhren sanken um 12,9 Prozent auf 58,1 Mrd. Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. "Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt im Jänner 1993 mit minus 21,4 Prozent", sagte ein Mitarbeiter.

Welthandel auf niedrigstem Stand seit 80 Jahren
"Sowohl die Exporte in die EU, unserem wichtigsten Absatzmarkt, als auch jene in die Drittländer sind auf breiter Front eingebrochen", erklärte der Präsident des Exportverband BGA, Anton Börner. Für die zweite Jahreshälfte 2009 hoffe die Exportwirtschaft, dass die weltweiten Konjunkturprogramme greifen "und Licht am Ende des Tunnels zu sehen sein wird". Nach Erwartung der Weltbank wird der Welthandel 2009 auf den niedrigsten Stand seit 80 Jahren zurückgehen. "Umso wichtiger ist, dass wir nicht in eine Protektionismusspirale eintreten, welche die Weltwirtschaft endgültig zum Erliegen bringen würde", betonte Börner.

Viertes Minus in Folge
Die Exporte in Deutschland gingen kalender- und saisonbereinigt um 4,4 Prozent im Vergleich zum Dezember zurück. Das war bereits das vierte Minus in Folge. Experten hatte hier einen Rückgang von vier Prozent vorausgesagt. Die Einfuhren nahmen um 0,8 Prozent im Vergleich zum Dezember ab. Insgesamt wurden Waren im Wert von 58,1 Mrd. Euro importiert. Das waren 12,9 Prozent weniger als im Jänner 2008.

Wegen der weltweiten Nachfrageflaute rechnet der BGA für 2009 mit einem Umsatzrückgang von bis zu acht Prozent. Es wäre das erste Minus seit 1993 und das größte seit Gründung der Bundesrepublik 1949.

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