Geld

Die größten Pharmakonzerne

Teilen

Nach einer ganzen Reihe von Übernahmen und Fusionen hat sich die internationale Pharmabranche neu geordnet.

Der letzte Coup gelang dem "kleinen" deutschen Traditionsunternehmen Merck: Anders als beim vollmundig angekündigten und letztendlich missglückten Kauf des Konkurrenten Schering im Frühjahr 2006 hat sich das Darmstädter Familienunternehmen die Mehrheit am Kapital und an den Stimmrechten der Schweizer Serono gesichert. Damit könnte Merck nach Bayer-Schering und Boehringer Ingelheim zur Nummer 3 in Deutschland aufsteigen.

Rund 10,6 Milliarden Euro will Merck für die Übernahme lockermachen. Die Akquisition bringe Merck in eine führende Position im Biotech-Markt, betonte Firmenchef Michael Römer. Merck und Serono zusammen kämen 2005 auf einen Umsatz von 7,7 Milliarden Euro (9,8 Milliarden Dollar nach heutigem Kurs).

Wie Riesen entstehen
Fusionen und Übernahmen haben in der Branche Tradition. Vor sechs Jahren übernahm der britische Pharmakonzern Glaxo Wellcome seinen Konkurrenten SmithKline Beecham. Nach der Übernahme des deutsch-französischen Pharmakonzerns Aventis durch die französische Sanofi im April 2004 stieg Sanofi-Aventis nach Pfizer und GlaxoSmithKline zum drittgrößten Pharmaunternehmen der Welt auf. Der US-Pharmariese Pfizer hatte bereits im Juli 2002 die Pharmacia übernommen und so seine Spitzenposition ausgebaut.

Vier Jahre zuvor hatten sich bereits die britische Zeneca und die schwedische Gruppe Astra zusammengeschlossen. 2005 stieg die Schweizer Novartis mit dem Kauf des deutschen Generika-Herstellers Hexal zum weltgrößten Anbieter von Nachahmer-Präparaten auf.

Im Juni dieses Jahres entschied der Leverkusener Chemie- und Pharmariese Bayer den Übernahmekampf mit der Merck KGaA um das traditionsreiche Berliner Pharmaunternehmen Schering für sich. In den nachfolgenden Zahlen ist diese Übernahme noch nicht berücksichtigt, da sie auf das letzte vollständige Geschäftsjahr 2005 zurückgreifen.

Die Top-Konzerne
Die größten Pharmaunternehmen der Welt nach Umsatz im Jahr 2005:
1. Pfizer (USA) 51,3 Mrd. Dollar
2. GlaxoSmithKline (GB) 37,7 Mrd. Dollar
3. Sanofi-Aventis (F) 34 Mrd. Dollar
4. Novartis (Schweiz) 32,2 Mrd. Dollar
5. AstraZeneca (GB) 24 Mrd. Dollar
6. Merck & Co. (USA) 22 Mrd. Dollar
7. Johnson & Johnson (USA) 22,3 Mrd. Dollar
8. Roche (Schweiz) 20,7 Mrd. Dollar
9. Wyeth (USA)18,8 Mrd. Dollar
10. Bristol-Myers-Squibb (USA) 15,3 Mrd. Dollar

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.