Geld

"Liechtenstein" brachte deutschem Fiskus 110 Mio.

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Die Liechtensteiner Steueraffäre brachte der deutschen Staatskasse bisher 110 Mio. Euro ein. Nun erfolgte der Startschuss zu den Prozessen.

Bereits 110 Milionen Euro an Steuernachzahlungen hat die federführende Bochumer Staatsanwaltschaft nach der "Liechtenstein-Affäre" bereits eingetrieben. Das schreibt die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Oberstaatsanwalt Eduard Güroff.

Verfahrenszahl stark gestiegen
Das Geld stammt dem Blatt zufolge von deutschen Anlegern, die ihr Vermögen in Stiftungen in Liechtenstein bunkerten, wo es sich unbemerkt vom deutschen Fiskus vermehrte. Die Steuersünder hätten das Geld gezahlt, obwohl ihre Verfahren noch nicht abgeschlossen seien. Auch die Zahl der Ermittlungsverfahren sei stark gestiegen, es gebe jetzt 350 Fälle.

Geprüft wird, ob gegen weitere 420 Verdächtige ermittelt wird. Nach bisher 200 Razzien wie bei Ex-Postchef Klaus Zumwinkel reisen die Staatsanwälte weiter umher. Güroff wurde mit den Worten zitiert: "Wir durchsuchen gerade wieder ein bisschen."

Erster Prozess
Unterdessen begann in Bochum der erste Steuerbetrugsprozess. Angeklagt war dabei ein 66 jähriger Immobilienkaufmann, der rund 7,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben soll. Er wurde zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt.

150 Fälle in Österreich
Auch in Österreich ist die "Liechtenstein-Affäre" anhängig. Gegen die 150 Personen, deren Namen auf der brisanten Steuer-DVD aus Liechtenstein stehen, wurden "Verfolgungshandlungen" gestartet. Denn über 75.000 Euro hinterzogener Steuer ist ein gerichtliches Strafverfahren zwingend. Die meisten Beträge liegen zwischen 700.000 und 1,5 Mio. Euro, der größte bei 11,6 Mio. Euro.

86 Steuersünder haben bisher Selbstanzeigen erstattet. 25 davon, obwohl ihre Namen gar nicht in den den österreichischen Fahndern übermittelten LGT-Daten zu finden sind. Für Selbstanzeigen ist es jetzt zu spät, hieß es zuletzt.

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