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Löhne steigen 2010 um 1,6 Prozent

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Besonders in der Chemie- und Pharma-Branche sind Lohnerhöhungen geplant.

Nachdem die Wirtschaftskrise heuer deutliche Spuren bei den Einkommen hinterlassen hat, können Mitarbeiter in den meisten Unternehmen in Österreich im nächsten Jahr wieder mit weniger Nulllohnrunden und stärkeren Lohnerhöhungen rechnen. Unter Berücksichtigung jener Unternehmen, die ihre Gehälter einfrieren, ergibt sich für 2010 eine durchschnittliche Erhöhung der Vergütungsbudgets in Hohe von rund 2,8 Prozent nach 2,3 Prozent in 2009. Mit 1,6 Prozent realem Lohnwachstum (abzüglich Inflation) bewegen sich Unternehmen in Österreich im internationalen Vergleich im oberen Mittelfeld, geht "Global Compensation"-Analyse der Unternehmensberatung Towers Perrin hervor.

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Nulllohnrunde
Laut Studie liegt heuer der Anteil der Unternehmen in Österreich, die ganz auf Lohnerhöhungen verzichten, noch bei 24 Prozent. Im nächsten Jahr planen nur noch 7 Prozent aller Unternehmen Nullrunden, Lohnkürzungen seien nicht vorgesehen. Besonders in der Chemie- und Pharma-Branche, in der Finanzindustrie, in den Bereichen IT und Telekommunikation sowie bei den Professional Services seien überdurchschnittlich hohe Lohnerhöhungen geplant.

Großzügig
Genau wie in Österreich werden für Deutschland und die Schweiz im nächsten Jahr Reallohnerhöhungen um 1,6 Prozent erwartet. Großzügiger als in Österreich planen vor allem Firmen aus süd- und osteuropäischen Staaten, die ihre Vergütungen 2010 um vier bis fünf Prozent erhöhen wollen, wobei in den ex-sowjetischen Ländern mit Budgeterhöhungen zwischen 6 und 8 Prozent noch deutlich höhere Werte zu verzeichnen sind. Jedoch werden diese Zuwächse praktisch vollständig von der Inflation aufgefressen. Für Frankreich und die Niederlande werden Reallohnerhöhungen von 2,0 Prozent prognostiziert.

Entwicklungs-Studie
Der jährlich von Towers Perrin erstellte "Global Compensation Planning Report" analysiert die Entwicklungen im Bereich Vergütungsplanung der Unternehmen. Das für die Studie erhobene Vergütungsbudget erfasst Mitarbeiter aller Hierarchiestufen und berücksichtigt auch die geplanten Beförderungen. Die vorliegenden Ergebnisse für 2009 und 2010 basieren auf den Angaben von rund 2.900 großen und mittelständischen Unternehmen aus 48 Ländern. In Österreich sind die Daten von 82 Unternehmen eingeflossen.

Kündigungen
Weiters wurde im Rahmen der Studie die Mitarbeiterfluktuation erhoben. Hierbei wird unterschieden zwischen erzwungenem (Unternehmen kündigt) und freiwilligem Arbeitsplatzwechsel (Mitarbeiter kündigt). Die höchste freiwillige Mitarbeiterfluktuation ist in Südafrika (7,7 Prozent), Ägypten (6,1 Prozent) und Großbritannien (6,0 Prozent) zu verzeichnen. Deutschland und die Schweiz liegen mit 3 Prozent bzw. 4,2 Prozent an freiwilligen Kündigungen im weltweiten Mittelfeld, Österreich mit 2,2 Prozent darunter.

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