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ÖGB macht nach BAWAG-Verkauf Gewinn

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Finanzchef Schneider präsentierte am Dienstag die Bilanz. Der ÖGB erwirtschaftete 2006 einen Gewinn von 61,9 Millionen Euro.

Der Jahresabschluss 2006 des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) weist einen Bilanzgewinn in Höhe von 61,877 Millionen Euro auf. Das geht aus der Bilanz, die ÖGB-Finanzchef Clemens Schneider am kommenden Dienstag dem ÖGB-Vorstand präsentieren wird und der APA bereits am Freitag vorlag, hervor. Der Gewinn von knapp 62 Mio. Euro dürfte auf Einmaleffekte nach dem Verkauf der BAWAG zurückzuführen sein.

Die Bilanz 2005 wies noch einen Verlust in Höhe von 38,5 Millionen Euro auf.

Näheres zur Bilanz 2006
Das positive Jahresergebnis des ÖGB ist bereits von Präsident Rudolf Hundstorfer angekündigt geworden. Allerdings sollen dafür Einmaleffekte ausschlaggebend sein. Laut Hundstorfer soll der ÖGB im Jahr 2009 erstmals wieder nachhaltig in die schwarzen Zahlen kommen. Der Personalaufwand ist massiv verringert worden, nämlich von 111,6 Mio. Euro im Jahr 2005 auf 39,9 Mio. Euro.

Ein weiterer Angelpunkt in der Bilanz ist die Position "Aufwendungen aus Finanzanlagen und Wertpapieren". Unter diesem Titel hatte der ÖGB 2005 einen Aufwand von 93 Mio. Euro verbucht - offenbar im Zusammenhang mit der BAWAG. Dieser Posten schrumpfte 2006 auf lediglich 9,8 Mio. Euro.

68,4 Mio. Euro sind bei Pensionsabfindungen ausgezahlt worden, ein Rückgang dem in gleicher Höhe Auflösungen von Pensionsrückstellungen gegenüberstehen. Unter den Erträgen durch den Abgang von Sachanlagevermögen scheint der Verkauf der ehemaligen ÖGB-Zentrale in der Wiener Innenstadt mit 15,6 Mio. Euro auf. Der im Oktober 2006 abgeschlossene Deal soll nach unbestätigten Informationen einen Verkaufserlös von 48 Mio. Euro gebracht haben.

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Der Verlust von 63.410 Mitglieder seit Aufkommen der BAWAG-Affäre hat sich auch in der Bilanz des ÖGB für das Jahr 2006 niedergeschlagen. Waren es im Jahr 2005 noch 192,9 Mio. Euro an Umsatzerlösen, also Mitgliedsbeiträgen, schrumpfte der Wert im vergangenen Jahr auf 190,2 Mio. Euro. Die Mitgliedsbeiträge sollen nach dem Verkauf der BAWAG die alleinige finanzielle Stütze für den ÖGB sein.

ÖGB-Finanzchef Clemens Schneider hatte nach dem Verkauf der BAWAG angekündigt, die Mitgliedsbeiträge würden die "alleinige Stütze für die Zukunft" sein. Die Projektgruppe "Verwaltung" hatte daher auch für eine Anpassung der Höchstbeiträge plädiert. Diese sind derzeit in den Einzelgewerkschaften unterschiedlich festgelegt.

Hinweis auf Einmaleffekte
Der ÖGB wies in einer ersten Reaktion auf die Veröffentlichung der Zahlen nochmals auf die Einmaleffekte, durch die die Bilanz zustande gekommen sei. So lobte man etwa die "großzügige Bereitschaft der großen Mehrheit der ÖGB-Pensionisten, das Abfindungsabgebot des ÖGB anzunehmen". Zudem erinnerte der ÖGB daran, dass die Bilanzen noch am kommenden Dienstag vom Bundesvorstand bestätigt werden müssen.

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