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Ruf nach Aus für Michaelis wird lauter

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Die Kritik an ÖIAG-Chef Michaelis, der die AUA versenkt hat, wird breiter.

Die Forderung von Bundeskanzler Werner Faymann nach einer Auflösung der ÖIAG sorgte gestern weiter für heftige Diskussion um die Staatsholding, die insbesondere beim so gut wie geplatzten AUA-Verkauf völlig versagt hat. Im Zentrum der Kritik steht ÖIAG-Chef Peter Michaelis, der mit 700.000 Euro die dreifache Gage des Bundespräsidenten kassiert, aber nichts leiste.

Riesen-Apparat für nur noch wenige Beteiligungen
Die Struktur der ÖIAG habe sich ohnehin überholt, sagt SP-Staatssekretär Andreas Schieder im ÖSTERREICH-Interview. 2001 wurden noch 9 staatliche Unternehmensbeteiligungen verwaltet, mittlerweile sind es nur noch 4 börsennotierte (AUA, Post, Telekom, OMV). Dafür brauche es kein teures Management, das noch dazu ineffizient arbeite und mehr Schaden anrichte als nutze, machen Kritiker ihrem Ärger Luft.

Mögliche Alternative: Die verbliebenen Beteiligungen könnten im Finanzministerium verwaltet werden – und die gesamte ÖIAG wäre eingespart.

In fünf Jahren kassierte Michaelis 3,5 Mio. Euro
Michaelis, dessen Vertrag noch bis Juni 2011 laufen würde, kassierte in den letzten 5 Jahren satte 3,5 Mio. Euro für seine Nicht-Leistung. Auch in Aufsichtsratskreisen wird die Kritik an dem ÖIAG-Chef immer lauter. Allerdings muss sich auch das Kon­trollgremium, dem etwa Siemens-Chefin Brigitte Ederer, Magna-Boss Siegfried Wolf und Unternehmerin Maria-Elisabeth Schaeffler angehören, Kritik gefallen lassen, einfach zugeschaut zu haben, wie die Staatsfirmen den Bach runtergingen.

Vizekanzler Finanzminister Josef Pröll lehnt eine Auflösung der ÖIAG als „inhaltlich nicht richtig“ ab. Auch die Industriellenvereinigung sieht es als „Gebot der Vernunft, zur ÖIAG zu stehen“ – gerade angesichts des sensiblen EU-Verfahrens um den AUA-Verkauf. Auch in Wirtschaftskreisen der ÖVP werde aber schon länger über die Sinnhaftigkeit der ÖIAG diskutiert, bestätigen Insider.

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