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Schon wieder Manager als Geisel genommen

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In Frankreich reißt die Serie der Geiselnahme gegen Manager großer Firmen nicht ab. Jetzt wurden drei Manager des Automobilzulieferers Faurecia festgesetzt.

Ingenieure und Angestellte des größten französischen Automobilzulieferers Faurecia haben am Gründonnerstag drei Manager als Geisel genommen, um höhere Abfertigungen bei Verlust ihres Arbeitsplatzes durchzusetzen. Die Manager wurden kurz vor Mitternacht wieder freigelassen. Der Mittelstands-Staatssekretär Herve Novelli erklärte: "Das ist nicht gesund für die Demokratie. Diese Praktiken müssen aufhören."

Faurecia will in der Entwicklungsabteilung Brieres-les-Scelles bei Paris 360 Stellen abbauen. Die PSA-Tochter Faurecia hat 2008 rund 548 Mio. Euro verloren.

Mit der Verschärfung der Krise häufen sich in Frankreich die Geiselnahmen von Managern durch Mitarbeiter. In der Regel verlangen die Beschäftigten höhere Abfertigungen bei Kündigungen, ohne die Sozialpläne grundsätzlich infrage zu stellen. Soziologen sagen eine Radikalisierung der Konflikte voraus.

Die Polizei griff bisher nicht ein. Novelli erklärte, man solle "auf die Illegalität nicht mit Gewalt antworten, die unnütz sein kann, wenn sich die Dinge regeln". Doch "wenn die Lage sich verschlimmert, muss man handeln und eine Ordnung wieder herstellen, die nicht mehr existiert".

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