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Telekom Austria baut 1.250 Jobs ab

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Die börsennotierte Telekom Austria wird im Laufe des kommenden Jahres 2009 rund 1.250 Mitarbeiter im Festnetzbereich abbauen.

Knalleffekt bei der Telekom Austria. Der teilstaatliche Konzern musste Montagabend nach der Aufsichtsratssitzung eine Gewinnwarnung ausgeben. Demnach sinkt das Betriebsergebnis 2008 um 85 Prozent, das Unternehmen erwartet einen "geringen" Nettoverlust. Zum Halbjahr war die Telekom noch von einem stabilen EBIT und einem um 12 Prozent niedrigerem Jahreseregebnis ausgegangen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wird um 30 Prozent tiefer erwartet. (Telekom-Schätzung zuletzt: plus 3 Prozent).

Massiver Mitarbeiter-Abbau
Weiters bestätigte die Telekom, dass in den nächsten Jahren 2.500 Mitarbeiter abgebaut werden müssen, davon 1.250 im Laufe des kommenden Jahres. Für diese nicht mehr benötigten Mitarbeiter werden Rückstellungen von 630 Mio. Euro vorgenommen. Die Einsparungen aus dem "Restrukturierungsprogramm" betragen 2009 rund 35 Mio. Euro, teilte die Telekom ad hoc mit.

Da die Mitarbeiter, die gehen sollen, unkündbare Beamte sind, wurde ein umfangreicher Sozialplan erarbeitet um ihnen den Abgang schmackhafter zu machen. Dadurch hofft die Telekom 400 Mitarbeiter - davon 250 Mitarbeiter bereits mit Ende 2009 - zu einem freiwilligen Ausscheiden zu überreden. Für alle anderen soll es einen Personalpool geben, in dem die Telekombeschäftigten - wie die Gewerkschaft kritisiert - Daumen drehen. Auf die Dividende haben die Maßnahmen laut Telekom keinen Einfluss, die Aktionäre dürfen sich weiter über 0,75 Euro für das Geschäftsjahr 2008 freuen.

Anstieg der Umsatzerlöse
Für 2008 erwartet die Telekom weiterhin einen Anstieg der Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um rund 5 Prozent. Das EBITDA "ohne Berücksichtigung der geplanten nicht cashwirksamen Rückstellung" werde sich auf Grund des Wachstums der internationalen Tochtergesellschaften, die den niedrigeren Beitrag des Festnetzes überkompensieren würden, voraussichtlich um etwa 3 Prozent erhöhen, gibt sich die Telekom zuversichtlich. Das Betriebsergebnis "vor Auswirkung des Restrukturierungsprogramms" werde voraussichtlich stabil bleiben.

Weiters heißt es: "Im Jahr 2007 führte vor allem der Erwerb der Velcom in Weißrussland zu einem Anstieg der Nettoverschuldung, was zu einem höheren Zinsaufwand und einem Rückgang des Jahresüberschusses im Jahr 2008 vor Berücksichtigung der geplanten nicht cashwirksamen Rückstellung für das Restrukturierungsprogramm um etwa 12 Prozent führen wird. Es wird weiterhin erwartet, dass der operative Cashflow der Telekom Austria Group um rund 10 Prozent steigen wird."

Die von der Telekom heute präsentierten voraussichtlichen Zahlen für die ersten neun Monate des heurigen Geschäftsjahres entsprechen den von Analysten erwarteten Werten. So wird der Umsatzerlös um 6,4 Prozent auf 3,864 Mrd. Euro zulegen (Analystenschätzung: plus 6,3 Prozent), das EBITDA werde um 3 Prozent auf 1,508 Mrd. Euro ansteigen (Analysten: plus 2,1 Prozent). Keine Angaben wurden zum Betriebsergebnis gemacht. Marktbeobachter erwarten ein Minus von 5,2 Prozent auf 633 Mio. Euro.

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