Die US-Regierung übernimmt um 20 Mrd. Dollar einen Anteil und haftet für Ausfälle im Wert von gut 300 Mrd.
Die US-Regierung greift der angeschlagenen Bank Citigroup unter die Arme. Sie übernimmt unter anderem für 20 Mrd. Dollar (15,9 Mrd. Euro) einen Anteil an der zweitgrößten Bank der Welt, deren Aktien zuletzt einen drastischen Kursverfall erlebt haben. Zudem gibt die US-Regierung Garantien für bis zu 306 Mrd. Dollar an riskanten Krediten und Aktien. Für die Hilfe erhält die Regierung Vorzugsaktien an der einst größten Bank der Welt.
Papiere verloren 60%
Investoren sind besorgt, dass die vielen
unsicheren Kredite bei der Citigroup zu Verlusten werden könnten, wenn die
wirtschaftliche Lage noch schlechter wird. Die Aktien rutschten am Freitag
unter 4 Dollar. Innerhalb einer Woche hatte die Aktie 60 Prozent ihres Werts
verloren.
53.000 Jobs gestrichen
Vor genau einer Woche hatte das
Unternehmen den Abbau von 53.000 Arbeitsplätzen bekanntgegeben.
Die Citigroup gehörte zu den ersten neun Banken, bei denen die Regierung im Rahmen eines Hilfsprogramms im vergangenen Monat eingestiegen ist. Die Bank erhielt damals 25 Mrd. Dollar, mehr als ihr derzeitiger Börsenwert.
Milliarden fließen
Die 20-Milliarden-Kapitalhilfe wird in
den ersten Jahren mit 8 Prozent verzinst. Von den mit der Staatsgarantie
gesicherten Risikoanlagen müsse die Citigroup Verluste bis zu 40 Mrd. Dollar
tragen. Das Finanzministerium würde darüber hinausgehende Verluste bis zu
einer Höhe von 5 Mrd. Dollar tragen. Sollten weitere Verluste anfallen,
würde die Einlagensicherung FDIC 10 Mrd. Dollar übernehmen, die US-Notenbank
decke alle weiteren Verluste ab.
Die Bank wird wohl, wo möglich, Problem-Hypotheken aus dem 300-Milliarden-Dollar-Paket umschulden. Von der Auslagerung von Risiken in eine "Bad Bank" war informell die Rede. Änderungen an der Unternehmensspitze verlangt die Regierung nicht.