Geld

Wr. Bankhaus weltweit am stärksten von Krise betroffen

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Das Wiener Bankhaus Medici ist im Zuge des in New York aufgeflogenen Megabetrugs des Finanzjongleurs Madoff stärker in Turbulenzen geraten als bisher bekannt.

Jetzt sickert das wahre Ausmaß der Auswirkungen der Finanzkrise auf das kleine Wiener Bankhaus durch: Es zählt zu den weltweit am stärksten in die Madoff-Affäre involvierten Finanzinstituten. Auslöser dürfte der enorme Vertrieb von Fonds sein, die ihr Geld bei Madoff veranlagt haben. Allein der von Medici vermittelte Herald USA kommt auf ein Volumen von 2,5 Mrd. Dollar (1,77 Mrd. Euro) , der Thema International Fund auf etwa 1,1 Mrd. Dollar. Der Investor soll Anleger um 50 Mrd. Dollar geprellt haben.

Medici steht zu 75 Prozent im Eigentum der Bankerin Sonja Kohn, den Rest hält die Bank Austria.

Bis vor kurzem hatte das Institut Optimismus versprüht: "Der Status der Bank ist solide, sie hat keinerlei Kapital- oder Liquiditätsprobleme", hatte Medici-Chef Peter Scheithauer noch vor wenigen Tagen verkündet. Nach Weihnachten haben Scheithauer und sein Vorstandskollege Werner Tripolt ihren Rücktritt angekündigt.

Jetzt steht die Bestellung eines Regierungskommissärs unmittelbar bevor. Ohne seine Zustimmung können keine wichtigen Entscheidungen getroffen werden.

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