Wetten dass..?

Die irre Karriere der Pop-Mönche

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Gregorianische Choräle statt Britney Spears. 17 Zisterzienser-Patres aus Heiligenkreuz, NÖ, erobern die Welt – und das Fernsehen.

Ihre Hits heißen nicht This is the Life wie bei Amy McDonald oder Gib mir die Sonne wie von Rosenstolz, sondern tragen sperrige Namen: Alma Redemtoris Mater oder Hodie Christus Natus Est. An die Spitze der Charts hat sie das trotzdem gebracht. Die Zisterziensermönche vom Stift Heiligenkreuz haben die wohl verrückteste Pop-Karriere 2008 hingelegt. 500.000 verkaufte CDs, 60.000 allein in Österreich (Doppel-Platin), Platz eins in den Klassik-Charts in den USA –und das war erst der Anfang.

Trotzdem: Da saßen gestern auf der Wettcouch von Thomas Gottschalk zwei bescheidene, aber lebensfrohe Mönche wie aus einem klerikalen „Pannini-Album“ , gaben artig und spitzbübisch Antworten: Pater Karl und Pater Philipp waren die stillen Stars von „Wetten, dass..?“. Und das, obwohl sie wenig preisgaben. „Unser Gesang ist unser Gebet“, sagt Pater Karl (44). „Wir singen nur in unserer Kirche.“

CD in der Kirche
Auch die CD der Pop-Mönche wurde deshalb nicht im Tonstudio, sondern in Heiligenkreuz aufgenommen. In der klostereigenen Kreuzkirche musste sogar ein eigenes Tonstudio aufgebaut werden.

Hat sich aber gelohnt, denn seit gestern ist die CD Nummer zwei im Laden, gleich eine doppelt so lange und sie nimmt das Geschäft des Jahres ins Visier: Weihnachten. Die Doppel-CD Chant – Music für Paradise: Weihnachtsedition ist prall gefüllt mit 54 Chorälen. Kein Ihr Kinderlein kommet oder Stille Nacht ist drauf, natürlich, aber fetzige Chorgesänge, die es warm werden lassen ums Herz.

Der Auftritt bei „Wetten, dass..?“ (zehn Millionen Zuschauer) soll dem CD-Verkauf einen weiteren Schubs geben. Mit 50 Prozent plus wird gerechnet. Der Anteil der Mönche bleibt bescheiden: 55 Cents pro CD. Immerhin auch das wird sich bis Jahresende auf 700.000 Euro läppern. Vielleicht langt es sogar für die Million.

Nix für sich
Den Mammon stecken die Mönche aber nicht in die eigene Kutte, sondern spenden mit vollem Herzen für Not leidende Theologiestudenten aus der Dritten Welt.

Wie alles begann: Auch das ist eine Geschichte für sich. Die Plattenfirma Universal schrieb im Februar einen weltweiten Gesangswettbewerb für Chöre aus – eine Art kirchliches Starmania. Die Mönche aus dem Wienerwald bewarben sich am letzten Tag und mit einem alten Internet-Clip, den sie zuvor auf „youtube“ gestellt hatten. Sie siegten haushoch. „Es ist von oben verfügt worden“, nennt das Pater Karl.

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