Zum Todestag

Viele Tribute-Events zum 10. Todestag des Falken

Teilen

Falcos ehemalige Band rockt zweimal das U4, Gedenknächte in vielen Bars. Plus Kommentar von Rudi Dolezal zum 10. Todestag.

Zum zehnten Todestag am 06. Februar zollen viele Weggefährten und Freunde einen wunderschönen Tribut. In der Wiener Diskothek U4 versammeln sich am 06. und 07. Februar Hansi Lang (Verdammt, wir Leben noch!), Stefan Weber (Jeanny), Valerie (Brillantin Brutal), Alkbottle-Roman Gregory (Helden von Heute) oder Birgit Denk (Amerika), die ein musikalisches Falco-Tribute spielen. Man kann davon ausgehen, dass seine größten Hits einer eingeschworenen Fanschar präsentiert werden. Der Kinofilm "Verdammt, wir leben noch" feiert dann einen Tag später seine Premiere.

Das Video im Oe24 - Channel zeigt Falcos Auftritt von 1993 am Wiener Donauinselfest!

Falco Poetry-Slam am 18. Februar
Zum ersten Mal beschäftigen sich auch WissenschaftlerInnen mit Falco als Textdichter. Seine lyrischen Ergüsse prägten und polarisierten. Was ihn aber immer noch auszeichnet ist sein Umgang mit mehreren Sprachen, oft genug in einem einzigen Text: wienerisch, österreichisch, deutsch, englisch, italienisch, spanisch, jive-talk, die lautpoetischen Fragmente des rap oder auch Elemente der zeitgenössischen Computersprache. Im Radiokulturhaus in Wien werden Beträge von Klaus Kastberger, Günter Zimmermann und Christian Ide Hintze vorgestellt, dazu gibt es auch Tonbeispiele. Die anschließende Diskussion wird von Renée Gadsden geleitet.

Zahlreiche Falco-Nächte in den Bars
In vielen Bars wie der Wiener Fledermaus (8. Februar) in der Spiegelgasse oder dem Flying Pig in der Liechtensteinstraße (ebenso 8. Februar) werden dieser Tage verstärkt Falco-Themenabende angeboten, die sich mit dem künstlerischen wie musischen Werdegang des Falken auseinandersetzen und so ihren persönlichen Tribut an den am 6. Februar 1998 in Kuba bei einem Autounfall verstorbenen Künstler zollen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite ein Gastkommentar von Rudi Dolezal zum aktuellen Falco-Hype!

Der Gastkommentar von Falco-Freund und Filmemacher Rudi Dolezal: Es nervt- oder: Was zu viel ist, ist zuviel

Vielleicht geht es manchem so wie mir in den letzten Tagen und Wochen: Vieles von dem aufdringlichen Falco-Getue und der Falco-Vermarktung empfinde ich als überflüssig, einiges ist mehr als peinlich und manches nervt mich ! Und zwar kräftig

Nicht nur weil es nach „Leichenfledderei“ riecht und nach Selbstdarstellung von Wichtigtuern (die meisten davon waren in Falcos Leben gar nicht wichtig – sondern: weil es nichts (oder bestenfalls ganz wenig) mit Falco alias Hans Hölzel zu tun hat, nichts mit seiner Sichtweise, mit seinen Idealen, mit seinen Qualitätskriterien – kurz mit dem, was ER gut, cool, angesagt gefunden hat und hätte!

Falco-Film. Zum angeblichen Falco-Film (ist wohl eher ein Thomas-Roth-Film oder ein Film über einen, der Falco darzustellen versucht...hab ich bisher gesagt: „Ich pflege die Arbeit von Kollegen in der Öffentlichkeit nicht zu bewerten.“ Ich wollte dezent sein, freundlich, höflich – doch nachdem in der Zwischenzeit haarsträubende Dinge hinter den Kulissen passiert sind (Stichwort: MR-Film) UND mich täglich Dutzende Falco-Fans ansprechen oder mir E-Mailen wie entsetzlich sie den Kinofilm finden, sich die meisten (wirklichen) Insider inzwischen längst einig sind und der von mir sehr geschätzte Guido Tartarotti im Kurier schreibt: „Der Falco-Film ist langweilig und leer“, muss ich doch etwas mehr sagen (und bemühe mich immer noch höflich zu bleiben): Falco würde im Grab rotieren – dieser Film hat NICHTS (aber auch schon wirklich gar nichts) von dem, was Falco ausmachte, dieser Film beschreibt nichts von der Faszination des genialen Falken und alle Beteiligten haben nichts von Falco verstanden. UND der Film ist langweilig – so langweilig, dass ihn sich Falco gar nicht angeschaut hätte – oder in der Hälfte (spätestens !) rausgegangen wäre. Höchststrafe!

Nicht Genügend, danke, bitte setzen. Alle, die etwas anderes sagen, sind entweder Profiteure und haben Falco nie gekannt oder haben ihn nie verstanden.

In den Spiegel schauen.
Und für alle anderen Falco-Veröffent­lichungen der letzten Tage und Wochen gilt ein Grundsatz: Können sich die Macher jeden Tag in den Spiegel schauen und ehrlich behaupten: Dieses Produkt wäre genauso entstanden und veröffentlicht worden, WENN FALCO NOCH AM LEBEN WÄRE..? Ich kann diese Frage für mich und DoRo eindeutig mit Ja beantworten – alle anderen auch...?

Der echte Falco
In dieser – für mich inzwischen unerträglichen - Falco-Verwurschtung, in der so viel dumme Menschen so viel Blödsinn über Falco reden, ist es Zeit, dass endlich Falco SELBST zu Wort kommt – nicht, was X oder Y über Falco denken, oder wie Herr Z Falco interpretiert –, sondern HANS HÖLZEL über FALCO (und umgekehrt). Nächsten Freitag auf einer Spezial-DVD Der echte falco / In his own words. Pur. Ungeschminkt. Falco eben. Als limitierte DoRo-Edition, nur in ÖSTERREICH.

Falco wäre am 19. Februar 51 Jahre alt geworden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.