Erwischt

Bob Dylan schlief in Wien am Parkplatz

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Rock-Exzentriker: Die Band nächtigte in Wien in einem Nobelhotel - er selbst im Tourbus...

Wir wissen nicht, wo er steckt! Niemand vom Management hat sich bisher bei uns gemeldet. Er wird wohl abends plötzlich aus dem Nichts, unter einer Decke verhüllt die Bühne der Stadthalle erklimmen.“

Vier Stunden vor Konzert­beginn wurde Veranstalter Richard Hörmann gestern Nachmittag dann doch langsam nervös. Sein Superstar Bob Dylan sollte zwar schon seit vier Uhr früh in Wien sein, gesehen hatte ihn da aber noch niemand. Der Eigenbrötlerischste aller Rock-Superstars – Dylan verweigert seit Jahren Interviews und besteht bei seinen Konzerten auf absolutes Fotografierverbot – war mit seinem Tourbus (ÖSTERREICH berichtete) aus Ostrava (CZE) nach Wien gefahren. Im Morgengrauen ließ Dylan seine Band vor dem Hotel SAS aussteigen – er selbst blieb aber im schwarzen Beat The Street-Bus (Kennzeichen: IL 180 EL) – und somit unauffindbar. Schräg: Während Dylans Band in einem Luxushotel schläft, nächtig der Pop-Poet selbst im Tourbus, der gegen halb fünf Uhr früh wieder vom SAS wegfuhr – mit Dylan an Board, Zielort unbekannt: Und das war für alle Fans das große Handikap, denn ein Tourbus kann überall parken.

Seit Jahrzehnten schon spielt Dylan dieses Katz- und Mausspiel mit seinen Fans: Abseits der Konzerte ein Phantom – auf der Bühne auch nicht viel sichtbarer. Beim ausverkauften Wien-Konzert (8.000 Besucher) ließ er knapp nach 20 Uhr das Licht auf Kerzenschein dimmen. Handy-Fotos wurden somit unmöglich! 17 Songs performte Dylan in der Stadthalle am Keyboard. Zur Gitarre griff er nicht.

Gegen 22.30 Uhr war der Auftritt auch schon wieder vorbei. Knapp vor Mitternacht stieg Bob Dylan am hermetisch abgeriegelten Parkplatz neben der Stadthalle in seinen Bus und fuhr weiter nach Salzburg, wo er heute vor knapp 6.000 Fans in der Arena auftritt. Und auch hier wird er wieder seinen Tourbus den dortigen Luxushotel vorziehen ...

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