Flugzeug-Absturz

Überlebender erhebt schwere Vorwürfe

Teilen

Marcel Squinobal übte am Tag nach der Flugzeug-Katastrophe heftige Kritik an Piloten, Fluglotsen und Hilfskräften. Er wurde bereits am Dienstag aus dem Spital entlassen.

Durch das Flugzeugunglück auf der thailändischen Urlauberinsel Phuket sind 89 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen der Pilot, angeblich ein ehemaliger Offizier der indonesischen Armee. 41 der 123 mehrheitlich ausländischen Passagiere - unter ihnen ein Vorarlberger - und sieben Besatzungsmitglieder überlebten die Bruchlandung am Sonntag.

Lesen Sie hier alles über den Flugzeugabsturz.

Österreicher klagt an
Der überlebende Österreicher, der 34-jährige Marcel Squinobal aus Lauterach bei Bregenz, schilderte ÖSTERREICH die schrecklichsten Sekunden seines Lebens.

"Wir sind hier in einem tollen Spital, aber leider gibt es keine psychologische Betreuung", so der Mann, der immer noch unter Schock steht und gemeinsam mit seinem Freund den Absturz wie durch ein Wunder überlebt hat. "Dafür bekommen wir Beruhigungsmittel", so Squinobal weiter.

Über die Schrecksekunden erzählt der junge Mann, dass die Maschine bei der Landung durch ein Unwetter raste und das Flugzeug ohne Vorwarnung plötzlich eine Bauchlandung machte. "Ich sagte noch zu meinem Freund: Irgendwas stimmt da nicht. Zwei Sekunden später dann die Bauchlandung". Und der Vorarlberger klagt die Crew an: "Wir wurden nicht informiert" Und weiter: "...Der hätte die Maschine nie landen dürfen. Das Durchstarten erfolgte viel zu spät. Er hätte die Maschine viel früher hochziehen müssen."

Der Vorarlberger über die Befreiung aus der Maschine: "Da waren dicke Rauchschwaden. Wir hatten Angst, dass die Maschine expoldiert...Vor uns war der Notausgang schon offen. Wir sahen Leute, die es nicht mehr geschafft haben.."

Eine Viertelstunde lang dürfte gespenstische Ruhe geherrscht haben: "Ich suchte draußen zwischen den Trümmern nach meinem Freund...Erst eine Viertelstunde nach dem Unglück traf ein Löschfahrzeug an der Unglücksstelle ein. Auch hier klagt der Mann an: "Der hat den Strahl komplett daneben getroffen, der hat die Maschine nicht getroffen."

Aus Spital entlassen
Marcel Squinobal ist bereits am Dienstag aus dem Spital in Phuket entlassen worden. Nach Angaben des Generalkonsuls der österreichischen Botschaft in Bangkok, Robert Landlinger, wird der 33-Jährige am Mittwoch in der Hauptstadt Bangkok ankommen und am Freitag nach Hause fliegen.

Mit Geld und Kleidung ausgestattet
Squinobal sei nach Absprache zwischen Botschaft und Spital vorerst vom Krankenhaus mit dem Notwendigsten an Kleidung und Geld ausgestattet worden, sagte Landlinger. Der 33-jährige Vorarlberger aus Lauterach bei Bregenz werde nun gemeinsam mit seinem deutschen Begleiter auf dem Landweg nach Bangkok reisen, wo er in der Botschaft mit einem Ersatzpass und allem Weiteren versorgt werde.

Ankunft in München am Freitag
Ein Flug in die Heimat sei für Squinobal und seinen Freund bereits gebucht: "Sie werden Freitagmittag mit einer deutschen Fluglinie von Bangkok nach München fliegen und am Abend ankommen", so Landlinger.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Rettungskräfte waren rasch am Unglücksort

Das Passagierflugzeug brach nach der Landung auseinander

Die Flammen konnten rasch gelöscht werden. Dennoch werden mehr als 100 Tote befürchtet

Rund 150 Sanitäter und Feuerwehrleute kämpften um das Leben der Passagiere

Das Plugzeug wurde total zerstört

Das abgerissene Leitwerk der Passagiermaschine

Ein Teil einer Tragfläche der Unglücksmaschine

OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten
OE24 Logo