Schwere Vorwürfe

Lucas-Vater greift Politiker an

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In der TV-Diskussion „im ZENTRUM“ trafen Politik, Behörde und Betroffene im Fall Luca aufeinander. Baby-Mord wird zum Politikum.

"Warum ist eine dringend Tatverdächtige noch nicht einmal ordentlich verhört worden und sitzt auch nicht in U-Haft?“ Bernhard Haaser, der Vater des zu Tode misshandelten Luca G., geht in die Offensive. In der gestrigen TV-Diskussion "im ZENTRUM" brachte er Melanie G., Lucas Mutter, ins Spiel.

Aber nicht nur sie. "Ich fordere die Politik wirklich auf, Lösungen für die Kinder, die in Zukunft misshandelt werden und die Schutz brauchen, anzubieten. So wie mein Luca Schutz gebraucht hätte", sagt Haaser. Eine Frage, die sich direkt an den Tiroler Soziallandesrat Hannes Gschwentner richtete.

Drama des Kindes
Wie ÖSTERREICH berichtete, wurde der 17 Monate alte Bub am 1. November mit Atemstillstand ins Spital in Mödling eingeliefert, wo er am 3. November verstarb. Seitdem sitzt der neue Freund der Mutter Melanie G. in Korneuburg in Untersuchungshaft, leugnet aber nach wie vor, mit dem Tod des Kindes etwas zu tun zu haben. Und das, obwohl das Obduktionsergebnis eindeutig "Fremdverschulden" ergeben hat. Luca wurden so lange Mund und Nase zugedrückt, bis der kleine Körper aufhörte zu atmen.

Das traurige Ende eines traurigen Lebens, denn sein Martyrium dauerte viele Monate. Immer wieder wurde der Bub in Spitäler in Tirol (dort lebt die Mutter) und Niederösterreich (dort wohnt ihr neuer Freund) eingeliefert. Gebrochene Arme, Hämatome am ganzen Körper, Narben, die man sehen konnte. Und obwohl die Krankenhäuser die Behörden über den Zustand des Kindes informiert hatten, sah man bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft in Schwaz keinen Grund, der offenbar überforderten Mutter das Kind wegzunehmen.

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Jetzt überlegt Bernhard Haaser mit seinem Innsbrucker Anwalt, wie eine Anzeige, die er bei der Staatsanwaltschaft einbringen möchte, lauten soll. SPÖ-Landesrat Gschwentner will diese Untersuchung zu unterstützen. Luca wird dadurch nicht mehr lebendig, aber sein Vater will dennoch "Gerechtigkeit".

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