Österreich-Hasser

Alle Verdächtige nach Disco-Mord in Haft

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Adis Besic musste sterben, weil fünf Rowdys auf eine Schlägerei aus waren: Sie schlugen wüst auf ihn ein – und warfen ihn dann eine Treppe hinunter.

Selbst leidgeprüfte Ermittler lässt der Fall des gebürtigen Bosniers Adis Besic nicht kalt: Der 21-Jährige war am Wochenende mit seiner Freundin und Kumpels auf einer Discotour in Linz. „Doch seine völlig gebrochene Mutter wartete vergeblich auf seine Heimkehr“, so ein Ermittler vom Landeskriminalamt. Wie berichtet, wurde der gelernte Maurer und leidenschaftliche Hobbyfußballer zu Tode geprügelt. Dienstag verhaftete die Polizei 4 Jugendliche im Alter zwischen 17 und 20 Jahren als mutmaßliche Täter. Der fünfte Verdächtige wurde am Donnerstag in Slowenien verhaftet.

Der Mann, der am Montag weder zu Hause noch an seiner Arbeitsstelle auffindbar gewesen war, sei zu diesem Zeitpunkt offensichtlich bereits auf der Flucht gewesen, so Lißl. Er wurde am Vormittag gegen 9.00 Uhr bei einer Schengen-Außen-Grenzkontrolle in Slowenien vor der kroatischer Staatsgrenze in einem Zug erkannt und festgenommen. Eine Auslieferung des Mannes werde derzeit vorbereitet, berichtete der Sicherheitsdirektor.

Leblos
Eigentlich waren Adis und seine Freunde Sonntag früh schon auf dem Heimweg, hatten die Disco „Imperio“ bereits verlassen. Die Begleiter waren ein Stück vorgegangen „Seine Freundin hörte ihn plötzlich rufen: ,Lasst mich in Ruh'“, sagt Sicherheitsdirektor Alois Lißl. Als die Freunde umdrehten und nachschauten, lag Adis leblos im Stiegenhaus der Disco: Notärzte kämpften vergeblich um sein Leben. Er verstarb kurz vor fünf Uhr.

Die Obduktion ergab ein Gehirnödem – durch Fußtritte und Faustschläge. „Augenscheinlich die Tat einer Gang“, tippte Experte Lißl. sofort. Die Ermittler sichteten Hunderte Partyfotos, konnten so fünf Verdächtige ausforschen. Im Verhör legten drei davon bereits Teilgeständnisse ab.

Brutal
„Das sind unglaublich brutale Typen, die schon öfter durch Gewalttaten aufgefallen sind“, sagt ein Ermittler. Die vier Bosnier und ein Slowake seien am Tatabend schon mit einem festem Vorsatz in die Disco gegangen: „Die wollten unbedingt jemanden verprügeln.“ Auf der Suche nach einem Opfer lauerte die Gang am Eingang des Lokals – als zufällig Adis Besic auftauchte. Nach einem kurzen Wortwechsel prügelten die Rowdys auf ihn ein, bis er sich nicht mehr rührte.

Ungerührt
Bei der Vernehmung zeigten sie sich eiskalt. Einzige Reaktion: „Wir dachten, der Typ sei ein Österreicher, weil er gut Deutsch sprach“, so einer der Bosnier, „denn Österreicher hassen wir. Hätten wir gewusst, dass er auch Bosnier ist, hätten wir uns ein anderes Opfer gesucht.“ Die Gangster, die Schlagringe und Messer eingesteckt hatten, sind in Haft.

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