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Wiener Islamist klagt über Folter im Gefängnis

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Der zu 4 Jahren unbedingter Haft verurteilte Mohamed Mahmud sagt, in der Justizanstalt Josefstadt gehe es zu wie in Guantanamo.

Österreichs berühmtester Islamist, Mohamed Mahmud, kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus. Nach seiner Verurteilung zu vier Jahren unbedingter Haft (nicht rechtskräftig) wegen „Bildung einer terroristischen Vereinigung“ geriet der mollige Muslim sofort wieder ins Gerede. Angeblich wollen ihn die Entführer der Sahara-Geiseln Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber freipressen. Was den U-Häftling mit der Nummer 86023 in der Justizanstalt Josefstadt glaubwürdig entsetzt. Seinem Vater Shawki klagte er bei einem Besuch: „Das ist völlig verrückt. Ich habe mit der Sache überhaupt nichts zu tun.“

Verzweiflung
Dafür hat der 23-Jährige viel zu sagen, wie ein Brief Mohameds an seinen Vater, der ÖSTERREICH vorliegt, zeigt. Er ist fünf Seiten lang, auf Arabisch mit Maschine geschrieben – und jedes Wort ist ein Hilfeschrei.

Zum Strafprozess gegen ihn und seine Ehefrau Mona merkt der Verurteilte an: „Das war keine Verhandlung gegen uns, sondern auch gegen den Islam … der Richter hat mich beschuldigt, dass ich Selbstmord-Attentate gegen die UNO, die OPEC und Politiker ausüben wollte. Alles Lügen. Außerdem: Wie kann ein Mann mehrere Selbstmorde planen? Das ist doch absurd.“

Oder: „Wir sind unschuldig. Die Polizei hat nur unsere Computerfestplatte mitgenommen, aber keine Waffen oder Sprengmittel bei uns gefunden. Trotzdem wurden wir schon vor dem Prozess vorverurteilt. Wir verlangen, dass uns Vertreter von Amnesty International oder Human Rights im Gefängnis besuchen.“

Folter
Denen möchte Mohamed auch erzählen, dass es „in österreichischen Gefängnissen wie in Guantanamo zugeht“. Seine 22-jährige Frau Mona könne es bestätigen: „Eine Aufseherin hat sie gezwungen, im Winter draußen in der Kälte zu stehen …sie wurde in Einzelhaft genommen, geschlagen und gegen den Boden gestoßen. Mona war schwanger und hat im November deshalb unser Kind verloren.“

Prügel
Aber auch er selbst kann Grobes berichten: „Als ich gerade beim Gebet war, kam ein Wächter in meine Zelle. Er wollte mich davon abhalten und hat den Islam verhöhnt. Ich habe nicht reagiert, daraufhin hat er mich mit einem Stock geschlagen und meinen Kopf gegen die Wand gerammt, sodass ich geblutet habe.“

Papa Shawki ist ein gefasster Mann. Nur wenn er von seinem Sohn spricht, hat er immer Sand in den Augen. Deshalb hat er vielleicht noch nicht gesehen: Juniors Brief kursiert bereits in islamistischen Internet-Foren.

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