Umbenennung

EM-Stadion wird zur "Bullen-Arena"

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Das Kleßheimer EM-Stadion wurde jetzt nach dem Dosenkonzern benannt. Dafür zahlt Red Bull dem Land einen Minimalbetrag. Rückbau abgeblasen.

Nur wenige Tage nach dem letzten EM-Spiel in Salzburg gleicht das Stadion einer Baustelle: Emsig arbeitet man daran, die UEFA wieder aus der Arena zu verbannen.

Von den Banden rund um den Fußballplatz schnaubt wieder der rote Bulle, Carlsberg und Coca Cola sind verschwunden. Mit Baggern, Schaufel und 30 starken Männerhänden wird auch der 400.000 Euro teure Naturrasen wieder abgetragen. Und: Die blaufarbenen Sitze des Dosen-Konzerns sind wieder an ihre ursprünglichen Plätze zurückgekehrt.

Neuer Name
Das Stadion heißt jetzt offiziell Red-Bull-Arena. Als der Getränkehersteller 2005 die Salzburger Austria übernahm, erwarb er auch das Recht, den Stadionnamen zu vergeben. Wenig überraschend räumt er sich nun selbst das Namensrecht ein. Intern verrechnet dafür die Fußballabteilung dem Mutterkonzern einen fünfstelligen Betrag pro Jahr, berichtet ein Insider.

Dem Land stehen als Eigentümer 20 Prozent dieser Summe zu. Übrig bleibt also ein symbolischer Betrag von wenigen tausend Euro. Denk spricht gegenüber ÖSTERREICH von laufenden Verhandlungen. Tatsache ist aber, dass Konzerne in anderen Städten hohe Summen auf den Tisch legen, damit die Stadien UPC-Arena oder Allianz-Arena heißen.

Großes Stadion bleibt
Der Stadion-Rückbau ist, wie berichtet, endgültig vom Tisch. Nun benötigt man eine neue Baubewilligung für die größte Version. Dafür ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig, bei der mindestens 3.000 Parkplätze nachgewiesen werden müssen.

Den Anrainern, die immer über Wildparker klagen, wurden sogar 6.000 Stellplätze garantiert: "Das geht locker: 2.000 gibt es direkt beim Stadion, 2.400 bei der Messe und 1.600 in der Kaserne", so Denk.

Höhere Miete
Mit dem größeren Stadion soll auch die Miete für Red Bull steigen. Zurzeit zahlt der Konzern 300.000 Euro netto pro Jahr. "Mit dem größeren Stadion steigen auch die Betriebskosten und die Grundmiete. Klar, dass Red Bull das zu tragen hat", so der für Sport zuständige Landesvize David Brenner (SPÖ).

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